Im diesjährigen kulturellen Adventskalender schaut zmitz auf 24 Jobs und Berufe in der Kulturwelt. Heute fragen wir Fotograf Hanspeter Bärtschi.

Hanspeter Bärtschi (* 1963) ist in Grenchen geboren und aufgewachsen. Nach einer Lehre als Mikromechaniker arbeitete er als Pflegefachmann und schnupperte an der Höheren Fachschule für Sozialarbeit. Autodidaktisch erlernte er das Handwerk der Fotografie, das er nun seit 21 Jahren als Pressefotograf und freischaffend ausübt. Hanspeter Bärschti hat inzwischen fünf Mal den Medienpreis Aargau Solothurn für Pressefotografie erhalten und diesen Herbst den Preis für Fotografie des Kantons Solothurn.

Was würdest Du – ganz plakativ – sagen, wie viel Kultur steckt in deinen Fotos?
Zu Kultur zählt alles, was vom Menschen geschaffen oder gestaltet wurde. Insofern steckt eigentlich in all meinen Fotos eine Portion Kultur. Als Fotograf komme ich mit einer grossen Bandbreite von Themen in Berührung. Egal, ob es sich um eine banale Alltagssituation handelt oder um ein Porträt eines hochdekorierten Künstlers, oder um einen Streifzug mit meiner Lochkamera. Ich möchte einfach die Essenz der Situation einfangen und weitergeben.

Du fotografierst für die Solothurner Zeitung, hast aber auch schon z.B. Bilder im Kulturmagazin «DU» veröffentlicht. Werden deine Bilder anders, ob Du für «Gebrauchsjournalismus» oder fürs Kultur-Feuilleton arbeitest?
Meine Bilder, die im Kulturmagazin «DU» erschienen sind, waren Fotos, die ich ursprünglich für die Solothurner Zeitung gemacht habe. Es waren keine Auftragsarbeiten für das «DU». Das Beispiel zeigt, dass ich bei all meinen Aufträgen die gleiche Aufmerksamkeit und Tiefe erreichen möchte, egal wer der Auftraggeber ist. Ich arbeite in keinem speziellen Gebrauchsfotografie-oder Kultur-Feuilleton-Modus, sondern im Bärtschi-Modus. Für mich ist alles gleich relevant.

Wie sehr ist dein Job von der Kultur abhängig? Oder anders gefragt: Wie viele deiner Fotos für die Zeitung haben mit Kultur(berichterstattung) zu tun?
Der Anteil der Kulturberichterstattung in meiner Arbeit als Pressefotograf liegt bei etwa 10 Prozent. Es ist ein Bereich unter vielen, den es als Pressefotograf abzudecken gilt. Ich habe sicher eine grössere Affinität zum Kulturbereich als beispielsweise zum Sport. Das Gesamtpaket an verschiedenen Bereichen ist gross und fasziniert durch seine Vielseitigkeit.

Als Pressefotograf bist Du verpflichtet, Bilder nicht zu verfremden. Als Kunstfotograf ist der Prozess mit z.B. der Lochkamera aber (auch) eine Art Verfremdung der betrachteten Realität. Ist das eine Kompensation?
Nein das ist sicher keine Kompensation. Dass bei meiner künstlerischen Fotografie die Realität verfremdet wird, sehe ich ganz anders. In diesem Bereich der Fotografie geht es nicht darum die «Realität» abzubilden und zu dokumentieren. Mein Vorgehen ist dabei viel umfassender. Ich versuche mit meinen meist analogen Aufnahmegeräten hinter das Gegenständliche zu blicken. Ähnlich wie ein Forscher, versuche ich neue Gebiete zu entdecken und sichtbar zu machen. Bildwelten, die rund um uns herum sind und durch unsere konventionelle Art des Sehens nicht (mehr) wahrgenommen werden. Wichtig zu sagen ist mir noch: Alle mit meinen analogen Kameras entstandenen Bilder werden lediglich für die Präsentation und den Druck digitalisiert. Es findet dabei keine Manipulation oder Verfremdung am Computer statt.

zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.