dEUS-Duell
Bloggerin Lucilia freute sich auf einen Abend «wie früher und Nadine merkte, dass dieses «Früher» definitiv an ihr vorbei ging und geht.
Ich bin froh, geht es bei dem Duell um den Meinungsunterschied und nicht um die Art,
wie man schreibt. Da hätte Lucilia natürlich um Längen gewonnen.
Als Lucilia mich gefragt hat, ob ich eine Indie-Band hören möchte, war ich sofort dabei.
Ich mag Lucilia und ich mag Indie. Ah ja und ich mag das Kofmehl. Ich habe auf Spotify
noch zwei kurze Ausschnitte gehört und war direkt Feuer und Flamme.
Als ich ankam, merkte ich, dass der Altersunterschied zwischen mir und den meisten
eher grösser war. Dies konnte mir Lucilia auch erklären.
Der Support Noonzy war melancholisch. Es war schön, aber in meinen Augen schon fast
langweillig. Er stand alleine auf der Bühne und machte sein Ding. Kurz danach kam
dEUS auf die Bühne. Die Stimme des Leadsängers war schön tief und kratzig. Fand ich
super. Bei den meisten Liedern hat die ganze Band mitgesungen und es hat sich super
angehört. Mein Highlight des Abends war, dass eines der Bandmitglieder ein "The
Meltheads"-T-Shirt anhatte. Da mein Künstlername Nadine Melthead ist, wollte ich das
T-Shirt haben. Ach, ich google mal.
Auf jeden Fall, musikalisch gesehen war das Konzert top. Es traf nur nicht meinen
Geschmack. Das Publikum hingegen, war sehr begeistert. Viele tanzten und "fühlten" die
Musik so richtig. Ich stand leider nur da, war müde und überfordert. Deshalb ging ich
kurz nach der Hälfte schon nach Hause. Wie es danach wurde, siehst du bei Lucilia.
Lucilia Mendes von Däniken
dEUS – als ich den Konzertaushang sah, wusste ich: «Das gibt ein Back-Throw-Konzert.» Einerseits
musikalisch, andererseits versprechen solche Konzerte ein Publikum, welches an eine
Klassenzusammenkunft erinnert: Ein Treffen mit Freunden von früher.
dEUS ist eine Indie-Rock-Band aus Belgien, welche ihre Erfolge in den 90ern feierte. Weder weiss ich
noch, ob ich sie schon mal gehört habe, noch kamen mir die Lieder bekannt vor. Aber egal: Es ging
ums Feeling.
Und dieses stellte sich rasch ein. Oldies auf, Oldies vor der Bühne und neben mir Nadine, die noch
nicht einmal auf der Welt war, als dEUS Erfolge feierte. Ich merkte rasch: Nadine gibt sich Mühe,
Interesse zu zeigen, aber eigentlich möchte sie lieber heim. Ich erzählte ihr «von früher» – und sie
fragte: «Gefällt dir die Musik heute noch?» Ich brauchte eine Weile, um die Antwort auf diese Frage
zu finden. Ich fand sie erst, als Nadine schon auf dem Heimweg war: Mit jedem Lied fühlte ich mich
wohler in der dEUS-Bubble. Vor allem die französischen Lieder erreichten mich. Und ich weiss
wieder, warum mir Indierock gefällt: Weil er einen Namen hat, aber doch in keine Schublade passt.
dEUS schien es ausserordentlich gut in Solothurn, respektive im Kofmehl zu gefallen. Der Sänger – der
ja viele Konzertorte kennt, nannte den Backstagebereich «Sofa Dreamin' Paradise!»
Übrigens war nicht nur Nadine etwas überfordert mit dem Abend. Als ich an einer Gruppe
englischsprachiger Fans vorbei ging, hörte ich einen der Männer sagen: «Solothurn is such a weird
place!» Ich dachte nur so: «Zum Glück!»