«Delilahs» fegen wie ein Föhnsturm durchs Kreuz

Samstagabend, der Landhausquai ist voll. Es hängt ein Hauch von Frühsommer in der Luft. Während es draussen pulsiert, stimmen im Kreuz-Saal die Solothurner Jungs von «Lavender Park» das Publikum auf die gestandenen Rockgören von den «Delilahs» ein. «Lavender Park» spielen melodiösen Alternative-Rock – meist eher melancholisch, manchmal aber auch zum Headbangen. Die Musik war ein sanfter Einstieg in einen Gitarrenrock-Abend. Für mich etwas zu sehr «Lavendel». Etwas mehr Moschus, zumindest in der Stimme, hätte mir mehr zugesagt. Mir fehlte es zum Teil an Tempo und Kraft.

Der Unterschied zeigte sich dann auch von der ersten Sekunde an, als die «Delilahs» in die Saiten greifen. Was da kommt, ist eine geballte Ladung Punk-Rock. Und wenn ich mir die vier auf der Bühne anschaue, wird mir bewusst, dass man Muriel und Isabelle wohl kaum mehr als Gören bezeichnen kann. Genauso, wie der Schlagzeuger Danny Ramone − der übrigens früher Booker im Kofmehl war − mit seinen grauen Haaren (und Gitarrist Philipp ohne) hinter dem Schlagzeug sitzt, sind eben auch die zwei Frontfrauen keine wilden Gören mehr. Aber da ist wirklich nur das Wort «Gören» überflüssig.

Wild sind sie − alle vier. Und sowas von authentisch, ohne irgendwelche «wir sind krasse Punkrocker»-Allüren. Ohne viel Gesprächsfirlefanz zwischen den kurzen Songs und ohne irgendwelche «Scheiss auf die Welt»-Minen. Da auf der Bühne steht reine Freude an der Musik! Und das überträgt sich nullkommasubito auf das Publikum. Man bewegt das Füdli, schüttelt leicht den Kopf und merkt dabei selber, dass man nicht mehr ganz so jung ist wie damals, als man irgendwo so um 2010 erstmals die «Delilahs» live gehört hat. Mit Klassikern wie «Danny’s Song», aber auch dem neusten Wurf «Make it Last» wagen die «Delilahs» den Spagat zwischen Punkrock-Balladen und «straight in your face»-Wirbelstürmen.

Und genau bei diesen Wirbelstürmen wird mir eben bewusst, dass es nicht fair ist, die Jungs von «Lavender Park» mit den gestandenen «Delilahs» vergleichen zu wollen. Jurasüdfuss Lavendelduft und Zuger Föhnsturm sind eben schon zwei Paar Schuhe.

13 Fragen: Philipp Aeschlimann antwortet

Vor knapp drei Wochen brachten «Lavender Park», ein Bandprojekt, in welchem Philipp Aeschlimann spielt, ihre neue Single raus. Konzerte im In- und Ausland zu spielen kommt bei Phips zwar noch nicht ganz jedes Wochenende vor, aber mit insgesamt vier Bandprojekten ist er zumindest schon mal sehr nah dran. Trotzdem hat erdie Zeit gefunden sich unseren 13 Fragen zu stellen und zu beantworten. Was für ihn in Solothurn fehlt und wo er sich Inspiration holt, liest du hier.

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