Mehr Filme als im Vorjahr, 26 Welt- und 13 Schweiz-Premieren. Das werden die Solothurner Filmtage 2023 ab dem 18. Januar. Was uns in der 58. Ausgabe unter anderem erwartet, weiss zmitz-Blogger Fabian Gressly.

In einer Woche geht es wieder los: Solothurn wird für eine Woche zur Schweizer Filmstadt. Zur – um den touristischen Slogan, dass sich hier «französischer Charme und italienische Grandezza mischen», zu adaptieren – «Cinecittà». Damit wäre auch gleich eine kleine Reminiszenz an den neuen künstlerischen Leiter, den Tessiner Niccolò Castelli, erfolgt… Er ist erstmals gemeinsam mit Monica Rosenberg als administrativer Leiter für das Festival verantwortlich.

Nicht weniger als 642 Filme waren für die 58. Solothurner Filmtage eingereicht worden. 217 wurden letztlich selektioniert, was einem guten Drittel entspricht (2021: 157 von 596 Filmen). «Besonders auffallend in diesem Jahr sind die hohe Anzahl Spielfilme, Filme über starke Frauenfiguren und insbesondere auch Filme mit mutigen und unkonventionellen Erzählweisen», wurde Castelli im letzten Dezember in der Medienmitteilung zitiert. So kommt es vom 18. bis 25. Januar zu 26 Weltpremieren sowie 13 Schweizer Premieren. Auf dem Programm stehen aber nicht nur Spiel- und Dokumentarfilme, sondern auch andere Formate. Der Programmbereich «Upcoming» widmet sich 2023 zum elften Mal dem Filmschaffen des Nachwuchses. Neben dem «klassischen» Filmschaffen geht es hier auch um Schweizer Videoclips – gezeigt in einem Block am 21. im Stadttheater oder am 24. im Canva Blue. Im Rahmen der Solothurner Filmtage werden die mit je 2000 Franken dotierten Nominationen für den «Best Swiss Video Clip» bekannt gegeben, dessen Vergabe am 25. März am Festival «m4music» erfolgt. Abgerundet wird das «Upcoming»-Angebot mit dem Workshop «Upcoming Lab», welcher zum Ziel hat, jungen Talenten mit einem Mentoring-Programm den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern. A propos junge Talente: Erwähnenswert ist aus Solothurner Sicht auch die SRF-Produktion «Neumatt», von der an den Filmtagen die ersten beiden Folgen der zweiten Staffel gezeigt werden. Vor der Kamera stehen unter anderem die Solothurner:in Dimitri Stapfer und Sophie Hutter. Die gesamte zweite Staffel gibt’s dann ab 5. Februar auf SRF und – so nehme ich mal an – auf «Play Suisse».

Wie üblich wird an den Solothurner Filmtagen auch hinter die Kulissen – hinter die Leinwand? Hinter die Kamera? In den Technikerraum? – geschaut. Zum einen wäre da der diesjährige Prix d’honneur, der an den Chefbeleuchter André Pinkus geht. Zum anderen wird der Zürcher Editorin Katarina Türler die diesjährige Rencontre mit elf Filmen, in welchen sie für den Schnitt verantwortlich war, gewidmet. Nicht unerwähnt sei in diesem Zusammenhang auch Loredana Cristelli: Die aktuelle Kunstpreisträgerin des Kantons Solothurn ist ebenfalls Editorin und ist bei Nino Jacussos Dokumentarfilm «Il dottore – ein Arzt fürs Leben» für den Schnitt verantwortlich.

Film ist Kunst, Kunst ist auch Film: Das zeigt sich in Solothurn zum einen in der Ausstellung im Künstlerhaus S11, wo der Gründerzeit der filmischen Werkschau in Bild und Ton nachgespürt wird. Zum anderen mit «Rimini Protokoll», die zeitgleich im Kunstmuseum ausstellen. Das Kollektiv führt nämlich am Sonntag, 22. Januar, im Stadttheater eine Masterclass und einen Workshop durch.

58. Solothurner Filmtage: 18. bis 25. Januar 2023 an verschiedenen Schauplätzen in Solothurn. Details zum Programm und Tickets hier.

zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.