Die Covid-Lockerungen werden langsam greifbar. zmitz-Bloggerin Mirjam Staudenmann verspürt mit Blick auf das Wochenende ein kleines Freudenfeuer ob dem breiten kulturellen Angebot in der Stadt Solothurn. Worauf sie sich besonders freut, lest ihr hier. (Tipp: Elena Gerster spielt dabei die erste Geige, äh, Gitarre!)

Es ist ein gefühlter Neustart nach vielen Entbehrungen. Natürlich ist mir bewusst, dass das kulturelle Leben in der Stadt – wo immer es möglich war – seit Wochen hochgefahren wird. Doch das kommende Wochenende entfacht in mir ein kleines Kultur-Feuerwerk. Ich spüre: Es geht wieder los! Live-Musik, Ausstellungen, Kunst… Ich werde endlich einmal wieder aus verschiedenen Optionen wählen können!

Dass die Solothurner Singer/Songwriterin Elena Gerster am Samstag den für mich gefühlten Neustart nach Covid einläutet, finde ich wunderbar. Um 20.30 Uhr tauft sie ihre neue Platte «Dawn over Dublin» – entweder im Kreuz Solothurn (bei schlechtem Wetter) oder beim Museum Blumenstein bei Schönwetter. So oder so wird sie – ganz in Elena-Manier – mit ihrer Westerngitarre und ihrer warmen Stimme auf der Bühne stehen. Elena wird jedoch nicht wie gewohnt alleine auftreten, sondern mit dem Schlagzeuger Jac, der sie auch auf ihrem Album begleitet hat. Auf dem Album, das an der Plattentaufe als CD und ab Sonntag auf den gängigen Streamingplattformen erhältlich sein wird. Einige Songs auf «Dawn over Dublin» sind auch tatsächlich in Irland entstanden. «Dublin und Irland bedeuten für mich eine grosse Inspirationsquelle», erzählt Elena und erklärt, dass sowohl die Strassenmusiker wie auch die Landschaft oder das spezielle, kontrastreiche Licht, «the dawn», sie in ihrer Musik begleitet haben. Mein Gefühl, dass ihr Konzert für mich ein Aufbruch in (hoffentlich!) ein «After»-Covid-Leben bedeutet, kann Elena verstehen: «Auch für mich ist dieses Konzert etwas sehr besonderes», meint sie, «zum einen die Plattentaufe, zum anderen wird es ein unglaubliches Gefühl sein, dass ich wieder für Menschen Musik machen darf, für Menschen, die zum Teil sehr lange keine Live-Musik mehr erleben durften». Die beiden bereits releasten Singles «Moonhigh» und «Summerbird» versprechen jedenfalls Aufbruchsstimmung trotz Melancholie – wie passend für diese Zeit!

Auch am Freitag gibt es Live-Musik zu geniessen: Buchstäblich mit Pauken und Trompeten läuten die Solothurner Bands Space Camel, De Mona und Patatus den wieder neuen Lebensrhythmus ein. Im Rahmen der Kulturnacht Solothurn organisiert Radiologisch ein Konzert im Gate 68. Jac, dem Schlagzeuger von De Mona (der wie gesagt am Samstag bei Elena spielt), wird also wohl ein stressiges Wochenende blühen.

Und wenn ich nach dieser ungewohnten Vielfalt noch mag, statte ich der Galerie Löiegruebe einen Besuch ab. Ab Samstag stellen dort die beiden Solothurner Künstler Jürg Ottiger und Juerg Dreier aus. Wenn das Wetter mitspielt, erhasche ich zudem ab Freitagabend einen Blick in den von der Künstlerin Nancy Wälti neu gestalteten Viewer.

Hach, ich freue mich aufs Wochenende!

Seit der ersten Stunde bei zmitz dabei, ist sie sich bewusst, dass Kultur nicht immer allen gefallen muss. Sie aber weiss, was ihr passt. Soll nicht heissen, dass sie auch einmal über den Tellerrand ihrer eigenen Kultursuppe hinausblickt und Dinge erkundet, die nicht unbedingt ihr Ding sind. Ihr Herz schlägt für Musik – ob ab Bühne oder Konserve – und vor allem für alles, was nicht so ganz in ein Schema passen mag. Und weil sie im Hintergrund aktiv mitdenkt, bleibt zmitz nicht so gut wie ehedem, sondern wird stets besser.