Im Kultürchen, dem zmitz-Adventskalender, schauen wir dieses Jahr mal auf die Jungen in der Kultur. Wie sind sie zu dem gekommen, was sie machen? Und wieso machen sie das? Heute fragt zmitz nach bei Jazzsängerin Salome Moana.
Wer bist du, was machst du?
Salome Moana: Das frage ich mich oft selber, insbesondere in diesem Jahr. 😉 Kurz gesagt: Ich bin Musikerin, 26 Jahre alt und wohne in Solothurn. Ich habe Jazzgesang sowie Musikpädagogik studiert und arbeite als freischaffende Sängerin, Komponistin sowie als Gesangslehrerin an einer Musikschule. Ich komponiere, singe, scatte mit grosser Leidenschaft.
Was wolltest du mal werden?
Salome Moana: Welch Überraschung – Sängerin! Ich habe dieses Jahr beim Ausmisten meine alten Freundschaftsbücher gefunden, und da steht es überall schwarz auf weiss: Sängerin!
Wie sieht dein kulturelles Engagement genau aus – und kannst du davon leben?
Salome Moana: Es besteht grundsätzlich aus drei Standbeinen: eigene Projekte (momentan mein Debütalbum, Album-Release-Tour sowie als Sidewoman), Engagements (Events, Hotelbars, Hochzeiten) sowie das Unterrichten in einem Teil-Pensum als Gesangslehrerin und Kinderchorleiterin an einer Musikschule. Seit meinem Masterabschluss im Sommer 2019 bin ich nun in der «echten» Welt tätig, und es ist definitiv kein Zuckerschlecken. Du musst es lieben, und auch dann bringt mich manchmal die Diskrepanz zwischen Aufwand und Ertrag zum Verzweifeln. 😉
Was sind deine aktuellen Projekte?
Salome Moana: Ich habe im Oktober mein Debütalbum «Delicate» sowie mein erstes Musikvideo rausgebracht! Es war also trotz fehlenden Gigs ein arbeitsintensives und fruchtbares Jahr für mich als Musikerin. Ich bin mega glücklich, ist dieses Baby da, und es macht grosse Freude, meine Musik endlich teilen zu können, auch in Radiointerviews darüber zu sprechen. Die eigene Musik zu veröffentlichen, macht dich verletzlich, du offenbarst zum Teil deine innersten Gedanken und Gefühle, was schon sehr nervenaufreibend sein kann.
Welche Kulturanlässe besuchst du selber in deiner Freizeit?
Salome Moana: Wahrscheinlich vor allem Jazzkonzerte, aber auch Indie/Pop/Alternative-Konzerte. Ich liebe es, meine lieben Musikerfreund*innen live zu erleben und mich von ihnen inspirieren zu lassen. Die CH-Jazzszene ist klein, aber super vielfältig, kreativ und supportive! Ich möchte gerne auch wieder einmal an eine Vorlesung. Ich liebe das Poetariat an der Löwengasse in Solothurn.
Und welche Erinnerung möchtest du am liebsten verschweigen?
Salome Moana: Auf, aber auch neben der Bühne geschehen immer wieder unerwartete Dinge, so wie das eine Mal, als ich während dem Singen vor ein paar hundert Leuten an einer Diplomfeier einen Hustenanfall bekam und von der Bühne musste, um Wasser zu holen. Ein paar Jahre später, wieder fröhlich trällernd vor den glücklichen Diplomand*innen (immerhin nicht die gleiche Uni), bricht plötzlich der Mikrofonständer entzwei, und so stehe ich da mit der einen Hälfte in der Hand – das Publikum lacht und ich möchte am liebsten im Boden versinken, aber «the show must go on». Zum Glück konnte ich mein Trauma überwinden und seither auch ohne Zwischenfall an Diplomfeiern singen. 😉
Infos zu Salome Moana findet man hier.
zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.