15 Tre Schloesschenzmitz stellt im Adventskalender 2016 kleine und weniger bekannte Museen im Kanton Solothurn vor. Heute: das Schlösschen Vorder-Bleichenberg. Einst als Sommersitz einer Patrizierfamilie erbaut, dient das Schlösschen seit 44 Jahren als Museum. Vereinspräsidentin Barbara Flury beantwortet die zmitz-Fragen.

 

Seit wann gibt es Ihr Museum?
Das Schlösschen Vorder-Bleichenberg wurde 1602 bis 1609 von Hieronymus von Roll als Sommersitz der Familie Von Roll erbaut. Nach einer wechselhaften Geschichte  ging es 1970 vom Kanton Solothurn an die Gemeinde Biberist über. Seit 1972 organisiert der Verein der Freunde des Schlösschens Vorder-Bleichenberg  in den wunderbaren Räumen Kunstausstellungen.

Wie viele Leute arbeiten hier?
Der Verein bildet die Trägerschaft für das kulturelle Leben im Schlösschen. Der sechsköpfige Vorstand organisiert jährlich 6 Kunstausstellungen mit attraktiven  Rahmenprogrammen und Kunstvermittlungsanlässen. Ein Hauswartehepaar sorgt für reibungslose Abläufe.

Was ist Ihr wertvollstes, liebstes, wichtigstes (ob finanziell, von der Bedeutung, betreffend Anschaffungsaufwand usw.) Objekt?
Ich habe mehrere Lieblingsbilder: «Das Blumenmädchen» von J.-F. Comment. «Frauen mit Kind im  Garten» von Cuno Amiet. In der Sammlung befinden sich auch wunderschöne Stillleben….

Wo haben Sie Ihre Objekte her? Kommen sie aus einer (Ihnen) übertragene Sammlung? Kaufen Sie sie auf der ganzen Welt zusammen? Sind es Schenkungen?
1968 vermachten der Bauingenieur Fritz Moos-Flury und seine Ehefrau Erika  der  Einwohnergemeinde Biberist eine bedeutende Gemäldesammlung, die fortan der  Öffentlichkeit regelmässig zugänglich zu machen war. Die Sammlung umfasst rund 200  Bilder  von Schweizer Malern wie Cuno Amiet, Ernst Morgenthaler, Hans Berger, Albert  Schnyder.

Wieso sollte man demnächst mal Ihr Museum besuchen?
Jede Ausstellung ist ein einzigartig. Die Matineen sind ein Geheimtipp. Eine besondere Ausstellung findet im März 2017 statt: Wir zeigen Bilder aus der Moos-Flury- Stiftung, ein Team von Floristinnen wird zu einzelnen Bilder florale Kunstwerke schaffen.

Wie finanzieren Sie sich?
Der kulturelle Betrieb wird zur Hauptsache über die Mitliederbeiträge finanziert. Im Weiteren  unterstützten uns der Lotteriefonds und der Anzeigerverband Bucheggberg-Wasseramt.

Wie viel Ressourcen wenden Sie für das Museum auf?
Alle Vorstandsmitglieder sind überzeugt, dass das Schlösschen für die Solothurner Kunstszene  wichtig ist. Wir setzen uns immer wieder mit Begeisterung und neuen Ideen für die Sache ein.  Diese Überzeugung ist unser Antrieb.

Was ist Ihre Motivation, ein Museum dieser Art zu betreiben? Was ist es, das Sie «packt»?
Das Schlösschen ist ein wunderbar gelegenes Juwel aus dem 17. Jahrhundert. In den stilvollen Räumen lassen sich eindrückliche Ausstellungen konzipieren. Die Begegnungen  mit Kunstschaffenden, mit den Kunstwerken und mit Kunstinteressierten sind unglaublich  bereichernd.


Adresse:
Asylweg 15, Biberist
Website:
www.schloesschen-biberist.ch
Öffnungszeiten:
Mi/Do: 16-19 Uhr, Sa/So: 14-18 Uhr
Eintrittspreis: frei

zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.