Weiss, zierlich, hochaufragend steht sie da: die Skulptur des vor einigen Tagen verstorbenen Schang Hutter. Als Kunst am – oder besser beim Bau des Naturwissenschaftlichen Traktes der Kanti Solothurn. Mehr über sie weiss zmitz-Blogger Fabian Gressly.

Wenn ab und an gesagt wird, die Kunst im öffentlichen Raum drohe mit der Zeit übersehen zu werden, so kann das für dieses Kunstwerk nicht gelten. Zu imposant ist es, zu eindrücklich jede einzelne Begegnung mit ihm. Es ist eines jener Kunstwerke, mit denen – wie ich vor einem Monat auf den Tod von Schang Hutter geschrieben habe – der Künstler nie verschwinden wird (lies hier nochmals den Nachruf)

Nachdem die Kantonsschule Solothurn den Naturwissenschaftlichen Trakt im Westen des Areals erhielt (übrigens quasi Kunst im Bau, ist er doch von Fritz Haller), wurde selbiger mit einem Kunstwerk ausstaffiert. Das hat bei uns im Kanton, wie in vielen andern auch, zum Glück Tradition. Denn diese Hutter-Skulptur sorgte ab 1995 dafür, dass sich manch Schülerin, manch Schüler mit Kunst auseinanderzusetzen begann. Eine Kunstkommission hatte sich damals für das Werk des Solothurners entschieden. Deren Präsident Stefan Sieboth schrieb damals: «Die Besichtigung des 1:1-Modells vor dem Atelier des Künstlers in Derendingen hat unsere kühnsten Vorstellungen weit übertroffen. Dies hinsichtlich künstlerischer Gestaltung, aber auch in Statik und Konstruktion, wo die 22 Meter hohe Arbeit die Grenzen des Möglichen sucht.»

2013 wurde die Skulptur zwischenzeitlich abgebaut. Das Wetter, Erosion und die äusseren Bedingungen generell hatten der Statik in 18 Jahren Exponiertheit zugesetzt. Deshalb mussten die Skulptur und der Sockel für 75’000 Franken saniert werden und wurde im April 2016 schliesslich wieder aufgestellt. Sie wird dort also auch weiterhin Generationen von Kanti-Schülerinnen und -Schülern, aber hoffentlich natürlich auch von Lehrerinnen und Lehrer prägen.

 

Sie ist allgegenwärtig, doch wir nehmen sie nur selten wahr: Kunst im öffentlichen Raum. Die zmitz-Blogger*innen sind aber mit offenen Augen unterwegs und berichten hier in loser Folge von Wandgemälden, Skulpturen und anderen Kunstwerken, für die kein Museumsbeuch nötig ist, um sie zu sehen.

 

zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.