Im Kultürchen, dem zmitz-Adventskalender, schauen wir dieses Jahr mal auf die Jungen in der Kultur. Wie sind sie zu dem gekommen, was sie machen? Und wieso machen sie das? Heute fragt zmitz nach bei Nora Bichsel, aus deren einstigen beruflichen Plänen nichts geworden ist – zum Glück, wie sie sagt.
Wer bist du, was machst du?
Nora Bichsel: Mein Name ist Nora Bichsel, ich komme aus Solothurn. Ich habe einen Masterabschluss in Geschichte, Theater- und Tanzwissenschaft an der Universität Bern. Ich arbeite/arbeitete als Tanzlehrerin, Choreografin, Historikerin, Regieassistentin und Inspizientin, seit Sommer 2020 am Theater Orchester Biel Solothurn.
Was wolltest du mal werden?
Bichsel: Meeresbiologin, Zirkusdirektorin oder Raubtierdompteurin, Juristin… hat irgendwie nicht ganz hingehauen, zum Glück!
Wie sieht dein kulturelles Engagement genau aus – und kannst du davon leben?
Bichsel: Mein kulturelles Engagement ist vielseitig und oft zusammengewürfelt – so auch mein Einkommen. Ich habe immer mehr als einen Job oder ein Projekt gleichzeitig. Nicht immer leicht, alles unter einen Hut zu kriegen – mein meistens vorhandenes Organisationstalent ist da sehr nützlich.
Was sind deine aktuellen Projekte?
Bichsel: Ich unterrichte an der Universität Fribourg die Sportstudierenden in Tanz. Als Regieassistentin und Inspizientin für Schauspiel betreue ich derzeit «Die Panne» und «All you can be! Eurydike und Orpheus» am Stadttheater Biel Solothurn.
Wo siehst du dich in 20 Jahren?
Bichsel: 20 Jahre? Mich hat schon ein 5-Jahresplan nie wirklich interessiert. Momentan gibt’s Corona bedingt eher einen realistischen Plan für die nächsten zwei Wochen… Aber ich fühle mich sehr wohl in der Kunst- und Kulturwelt und ich habe vor zu bleiben.
Hast du einen Lieblingskulturschaffenden aus der Region?
Bichsel: Ui, da gibt es viele, deren Ideen und Leidenschaft ich bewundere und die ich nach meinen Möglichkeiten unterstütze.
Welche Kulturanlässe besuchst du selber in deiner Freizeit?
Bichsel: Vor allem Schauspiel- und Tanzvorstellungen. Und Konzerte von klassisch bis HipHop, aber nicht alles dazwischen.
Von welchem Erlebnis wirst du mal deinen Enkeln erzählen?
Bichsel: Werde ich mal Enkel haben…? Wenn ja, werde ich ihnen von Ihrer Ururgrossmutter (meiner Grossmutter) erzählen, die Schauspielerin war und mich in ihren Rollen auf der Bühne und zuhause beim Geschichtenvorlesen sehr beeindruckt und nachhaltig inspiriert hat.
Was wolltest du schon immer mal machen, hast dich aber nicht getraut?
Bichsel: Vielleicht ein ganz eigenes Projekt anreissen, mit Tanz, Musik und Geschichten. Ich mag Geschichten.
Mit wem würdest du gerne mal zusammenarbeiten?
Bichsel: Ich schätze die Menschen, die ich bei meiner Arbeit bis jetzt kennengelernt habe. Da gab es unglaublich spannende und wunderbare Menschen – übrigens nicht nur auf der Bühne, sondern auch diejenigen, die im Hintergrund arbeiten und Kunst möglich machen.
zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.