Endspurt: Die meisten Geschenke sind hoffentlich gekauft. Doch es ist oft so: Eins fehlt dann doch bis am Schluss. Tipps erwünscht? Bloggerin Lucilia Mendes von Däniken hat sich vier ganz unterschiedliche CDs von Solothurner Kunstschaffenden angehört und findet: Reinhören lohnt sich bei allen.
Claudia Stephani – «Happy End»
Claudia kenne ich schon lange. Ja, sie hat sogar an unserer Hochzeit ein Überraschungsständchen gegeben. Ich nehme mir immer wieder vor ein Konzert von ihr zu besuchen, geklappt hat es nie. Nun habe ich ihre CD erhalten – und sie läuft im Dauerbetrieb. Denn Claudia Stephani und ihre Musiker nehmen mich mit in verschiedene Regionen, in verschiedene Stimmungen und Erinnerungen. Zu Beginn, bei den ersten Klängen, dachte ich ja, es handle sich um Covers. Klingt doch das Intro des ersten Stückes ganz ähnlich wie «Hemmige». Doch dann fliege ich mit einem «Petit Oiseau» durch das «Moonlight», zeichne «Lines in the Sand» und habe danach ein «Happy End» und zwar «Äne am Meer». Ich fühle mich frei wie ein Vogel, reite als Cowgirl durch die Prärie und sitze mit einem Croissant in der Hand an einem französischen Boulevard. Sechs Lieder, aus der Feder der Solothurner Singer-/Songwriterin, die definitiv Lust auf noch mehr Musik machen.
Die CD und Infos gibts hier.
Simu Fankhauser – «Pumpelpitz auf dem Holzweg»
Die erste Pumpelpitz-CD hatte es mir angetan: Endlich eine Kinder-CD, die auch mir nicht verleidet, wenn sie zum x-ten mal läuft. Hier der Link zur CD-Kritik.
Auch in diesem Jahr war Simu Fankhauser fleissig. Nebst einer Weihnachts-CD (dazu in einem späteren Kultürchen noch mehr ;)) ist auch die neue Geschichte «Pumpelpitz auf dem Holzweg» erschienen. Auch wenn mir die Schauplätze im Vergleich zur ersten etwas fremder sind: Pumpelpitz und seine Freunde begleiten uns mit ihrer Geschichte wieder beim Zvieri, beim Chrömle oder Legöle. Aber eigentlich ist die CD auch nicht für Mamis gemacht. Darum: Meine Kids lieben vor allem zwei Teile dieser Geschichte – und die wollen sie immer und wieder hören. Das ist einerseits die Stelle, wo Pumpi seinen «Nei-Tag» hat. Danke Simu, seit dem haben auch meine Kids ganz hochoffizielle Nei-Tage… Und das Lieblingslied ist ganz klar: «Hinger enere Tanne». Da gröhlen wir dann wieder alle mit. Wie bei der ersten CD: Eine liebevolle Geschichte, mit eingängiger Musik. Und gleichzeitig ein Gluschtigmacher für einen Winterspaziergang über den Holzweg Thal.
Die CD und Infos gibts hier. Oder auch hier und hier.
Singknaben Solothurn – «Sing A Cappella!»
Auch die Singknaben waren fleissig. Im Herbst tourten sie durch England, soeben haben sie ihren Weihnachtsoratorium-Marathon in der Jesuitenkirche Solothurn hinter sich gebracht. Festliche Musik, erhabene Musik. Und fast zeitgleich ist die neue CD «Sing A Cappella» erschienen. Da kommt die Stimmgewalt dieses Chores noch viel besser zu tragen. Ohne musikalische Begleitung, aber mit umso mehr Witz, Präzision und auch viel Fleiss und Schweiss haben die Jungs eine Vielfalt an Musik auf diese CD gebracht, die nicht nur Spass, sondern auch Lust auf ein A-cappella-Konzert machen. Die Mischung ist mutig, aber stimmig. Da begegnet man Giovanni Croces «Laudate Dominum» genauso wie Henry Purcells «Magnificat», erlebt die «Ronga Catonga» arrangiert durch Pablo Roballo und landet am Schluss beim Bond-Soundtrack «Skyfall». Die CD widerspiegelt so manchen Auftritt der Singknaben: Da wird ganz viel Disziplin und Ernst mit Witz und einem Augenzwinkern vermischt. Hörenswert!
Die CD und Infos gibt es hier und hier.
Mario Ursprung – «Ein Liebeslied geht um die Welt»
Und wenn wir schon bei den Singknaben sind, dann darf auch diese CD auf dem Wunschzettel nicht fehlen: «Ein Liebeslied geht um die Welt» ist eine Hommage an das Solothurner Lied, welches sein 100-Jahr-Jubiläum feiert. Und dieses wird auf der CD einerseits von den Singknaben, aber auch von den Guggemusigen Solothurn und der Blaskapelle Konkordia interpretiert. Rund um dieses verschiedenen Versionen gibt es Infos zum «Erfinder» Carl Robert Enzmann, Glockenklänge und noch einiges mehr an Hintergrundwissen. Eine spannende Mischung aus Musik und Information. Ein Muss für jeden Solothurn-Fan.
Die CD und Infos gibt es hier.
Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.