Die Solothurner Filmtage zeichnen sich aus durch ihren Fokus auf Filme, die eine wertvolle Botschaft zu politischen und gesellschaftlichen Themen vermitteln. Auch dieses Jahr stand der Siegerfilm ganz im Zeichen des sozialen Engagements.
Die Soirée de Clôture im Landhaussaal beschliesst alljährlich die Solothurner Filmtage mit der Verleihung des Prix de Soleure und des Prix du Public. Die Filmtage sind für viele zu diesem Zeitpunkt aber schon passé. So war denn auch der Saal nicht zur Gänze gefüllt. Nichtsdestotrotz unterhielt Seraina Rohrer das Publikum auf charmante Art mit kleinen Anekdoten aus den vergangenen Tagen, von Kinosälen voller Freude und voller Tränen der Rührung und von Standing Ovations.
Der Stadtpräsident Kurt Fluri widmete sich hingegen in seiner Rede ernsten politischen Themen. Nach einem Umweg über Erklärungen zu unserem politischen System, machte er darauf aufmerksam wie wichtig es ist, die humanitären Grundwerte zu bewahren, welche durch fremdenfeindliche Bewegungen und dementsprechende politische Ideen bedroht sind. Er lobte die Filmtage als eine kulturelle Institution, welche diese Werte gezielt unterstützt, indem sie jedes Jahr aufs Neue Filme nominiert, in denen diese Werte thematisiert werden.
Moritz Leuenberger als Teil der Jury, ging es eher von der humoristischen Seite an: «Ich war vorher noch nie an einem Tag in vier Filmen. Ich war früher eher tagelang in einem Film. Und dann erst noch im falschen.» Er fühle sich geehrt als Quotenmann in der Jury der Solothurner Filmtage dabei zu sein und sehe, dass er als mit dem Kollegialitätsprinzip Vertrauter gewisse Vorzüge für eine Jury mitbringe.
Die Jury bestehend aus Regisseurin Dominique de Rivas, der Autorin Melinda Nadj Abonji und dem selbsternannten Quotenmann Leuenberger verlieh den Prix de Soleure schliesslich an den Dokumentarfilm «Spartiates» von Nicolas Wadimoff. Im Film wird eindrücklich gezeigt, wie der Boxchampion Yvan Sorel seine eigene Karriere vernachlässigt, um Kindern in Marseille durch das Boxen Respekt und Anstand beizubringen und sie so im täglichen Kampf des Lebens zu unterstützen.
Der Publikumspreis ging an den Film «Usfahrt Oerlike» mit Jörg Schneider und Mathias Gnädinger von Regisseur Paul Riniker.