Wortkünstler Silvano Cerutti stammt ursprünglich aus Zug. Seit einigen Jahren lebt er in Solothurn, wo ihn die Liebe hingeführt hat.

Was vermissen Sie hier, was Sie in Ihrer Heimat hatten/hätten?
Man kann nicht wegziehen, ohne etwas aufzugeben, das versteht sich von selbst. Ich kann zum Beispiel nicht einfach auf einen Sprung bei meinen Neffen vorbeischauen oder mit alten Freunden auf ein Bier gehen. Jedes Treffen erfordert jetzt halt einen gewissen logistischen Aufwand. Abgesehen davon aber fühle ich mich – auf unterschiedliche Arten – in Solothurn wie in Zug zu Hause.

Wieso sind Sie überhaupt in die Region Solothurn gekommen?
Der Liebe wegen.

Wo trifft man Sie regelmässig an? Wo verbringen Sie Ihre Freizeit?
Berufsbedingt sieht man mich am Bahnhof am ehesten, die Zeiten variieren allerdings. Und am Samstagmittag bin ich oft in der Altstadt. Abgesehen davon sieht mich vor allem mein Schreibtisch sehr regelmässig. 🙂 Wenn ich frei habe, lese ich gerne ein Buch auf dem Sofa oder ich gehe spazieren.

Wo trifft man Sie bestimmt nie an?
Auf die eine oder andere Art interessiert mich fast alles und sei es nur, damit ich mal gesehen habe, wie es so ist. Es fällt mir drum schwer, jetzt grad etwas auszuschliessen. Aber ich sage es mal so: Mit der Fastnacht konnte ich schon in Zug nicht viel anfangen, dabei ist sie dort mindestens so wichtig wie hier…

Wenn Sie einen Wunsch zu Weihnachten hätten, wie würde der in Bezug auf Kultur lauten?
Grundsätzlich haben wir in der Schweiz eine sehr komfortable Situation, dafür bin ich dankbar. Zwar wäre fast immer noch viel mehr möglich und für den Einzelnen ist es nicht immer einfach, für viele Menschen ist aber nicht einmal denkbar, was wir hier haben. Drum wünschte ich mir ganz generell (nicht nur in der Kultur) weniger Gejammer. Einschränkungen können genauso kreativ machen wie Möglichkeiten lähmen.

Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.