zmitz-Bloggerin Lucilia Mendes von Däniken hat sich einen Abend lang im Kofmehl musikalisch von James Gruntz einlullen lassen.
Der soll im Radio regelmässig gespielt werden, erzählt man mir. Kolleginnen schwärmen von seiner Musik und auf den Bildern, die ich von ihm gesehen habe, wirkt er ganz sympathisch. Okay, dann gehe ich mir eben diesen James Gruntz mal anhören. Zeit für ein kleines musikalisches Abenteuer.
Konzerte ohne Vorband sind ganz mein Ding: Da geht es ohne Umwege direkt zur Sache. James Gruntz und seine Mitmusiker gefallen mir – nicht in erster Linie optisch, aber ich mag es, wenn die Musik auf der Bühne die Hauptrolle spielt und nicht die Musiker! Und das tut es bei James Gruntz. Ein Gitarrensoli dort, ein Langstreckenlauf mit Ukulele dort, lange Passagen ohne Gesang – und dann doch immer wieder die faszinierende Stimme von James Gruntz. Manchmal sind mir die Töne etwas zu süss, zu hoch. Aber in erster Linie staune ich: Er hat es echt drauf. Von zuckersüss bis rockig, von jazzig über poppig bis hin zu «Scatman»-Style. Ich staune und geniesse. Die Musik lullt mich ein und zieht mich in ihren Bann. Sie ist vielseitig: Während man sich bei manchen Liedern in einen rauchigen Club mit Tischchen und einem Glas Whisky in der Hand wünscht, sieht man sich bei anderen Stücken auf einer Wiese ganz alleine im Licht der aufgehenden Sonne tanzen. Kitschig? Ja, genau, etwas kitschig, aber vor allem extrem groovig. So wie James Gruntz Töne in Träume verwandelt, so verzaubert er mich mit jedem Lied.«Kein Wunder hat er das Handwerk so gut drauf», denke ich, «immerhin ist er ja der Sohn des bekannten Schweizer Jazzers George Gruntz.» Weit gefehlt. Nur ganz weit aussen verwandt seien sie, lese ich. Fast hätte er sogar die Abschlussprüfung an der Jazzschule verhauen.
Auf der Bühne erzählt der Berner Musiker, dass er, wenn er sich als Jugendlicher jeweils langweilte, mit seiner Stimme experimentierte. Daraus ist unter anderem sein Hit «Heart Keeps Dancing» entstanden. Ein Ohrwurm der schönen Art. Bleibt also nur zu hoffen, dass er sich nach Abschluss dieser Tour – das Konzert im Kofmehl war das zweitletzte – ganz zünftig langweilen wird.
Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.