Die 47. Solothurner Literaturtage vom 30. Mai bis 1. Juni 2025 sind die ersten nach dem kürzlichen Tod von Peter Bichsel. In welcher Form er trotzdem präsent sein wird, erklärt Franco Supino, Solothurner Autor und Mitinitiator des «Büro Bichsel», zmitz-Blogger Gianni Leardini.

Das «Büro Bichsel» in Solothurn ist seit gut zwei Monaten offen, das mobile Museum mit Peter Bichsels Themen unterwegs. Wie ist dein erstes Fazit?
Franco Supino: Durch den Tod von Peter Bichsel hatten wir ungemein grosse Aufmerksamkeit. Zum Glück waren wir bereit und können sagen, dass wir das ganze Projekt mit Peter abstimmen konnten. Die Ausstellungen, die Website und das «Büro» an der Schaalgasse finden grossen Anklang. Es bleibt aber die Trauer über den Tod von Peter.

Ende Mai finden die 47. Solothurner Literaturtage statt. Ist das «Büro Bichsel» eingebunden?
Das Büro hat drei Tage lang offen; es wird am Sonntag um 13 Uhr eine Veranstaltung für ihn geben und ich werde an der Fussballlesung am Samstagabend einen Text von ihm lesen – natürlich zum Thema Fussball!

Es sind die ersten Literaturtage ohne Peter Bichsel. Was empfindest du?
Er fand es viele Jahre nicht nötig, anwesend zu sein, zuletzt aber waren ihm die Literaturtage sehr ans Herz gewachsen. Nun wird er nie mehr zurückfinden können.

Das Programm der Literaturtage ist wieder sehr abwechslungsreich. Was wirst du sicher nicht verpassen?
Ach, es gibt so vieles: aber für uns Italienischsprachige Francesca Melandri: da non perdere!!!

Du machst selber seit vielen Jahren Lesungen. Was hat sich verändert? Müssen Autor:innen heute auch Entertainer:innen sein?
Die simple Wasserglaslesung – Vorlesen und über das Gelesene sprechen als Veranstaltungsformat – hält sich gut: Voraussetzung sind ein gutes Buch und eine spannende Autor:in – dann lohnt es sich nicht, daneben viel Firlefanz aufzubieten.

Mehr zu den 47. Solothurner Literaturtagen gibt es hier, mehr zum «Büro Bichsel» hier.

Gianni ist Blogger der ersten Stunde. Er hat schon überall geschrieben und kommuniziert. Bei der Zeitung, für den ÖV, für Spitäler, fürs Vini, jetzt für die öffentliche Verwaltung im östlichen Nachbarkanton. Wieso also nicht für zmitz – wieder. Gianni trifft man immer und überall. Darum schreibt er auch über vieles. Und das durchaus auch mal mit kritischem Blick. Aber lässt sichs auch gut gehen, wenn ihm danach ist.