Was ist für dich gute Kultur, wo geniesst du sie, wie sieht dein alltäglicher, allwöchentlicher Kulturkonsum aus, was hörst, liest, schaust du? Was hast du für Erinnerungen oder Pläne? Mit dem diesjährigen Kultürchen wollen wir «gluschtig mache» auf Kultur. Den Start macht die Solothurner Stadtpräsidentin Stefanie Ingold.

Liebe Adventskalender-Community,

wie wunderbar, dass wir uns hier über Kultur austauschen können! Kultur ist für mich ein Geschenk, das uns auf eine besondere Weise anspricht – sie berührt uns, inspiriert uns und schafft oft eine Verbindung zwischen Menschen über Generationen hinweg.

Für mich ist Kino ein ganz besonderer Teil dieser kulturellen Reise. Jedes Jahr freue ich mich wie verrückt auf die Solothurner Filmtage. Es ist immer wieder faszinierend, dort auf Filme zu stossen, die so einzigartig und tiefgründig sind, dass sie lange nachwirken. Die Solothurner Filmtage sind ein Ort, an dem man abseits des Mainstreams kleine filmische Schätze findet, die manchmal ein ganzes Spektrum an Emotionen wecken – von Freude über Lachen bis hin zu nachdenklichen Momenten.

Als einen der letzten Kinofilme habe ich gemeinsam mit meiner Tochter und Freundinnen den Film «Barbie» gesehen. Ein Film, der polarisiert – das wusste ich schon, als wir uns die Karten gekauft haben. Doch genau das macht für mich den Reiz aus: ein Film, der Gespräche anstösst und dabei herrlich unkonventionell ist. «Barbie» hat uns von Anfang bis Ende amüsiert. Es war ein generationenübergreifendes Erlebnis, das uns ein kleines Stück näher zusammengebracht hat, auch wenn der Film nicht allen gefallen mag. Aber ist das nicht das Schöne an Kultur? Sie spricht uns alle unterschiedlich an, regt Diskussionen an und bleibt oft im Gedächtnis – manchmal, gerade weil sie nicht jedem zusagt.

In meinem Alltag ist Kultur ständig präsent. Ich liebe es, in Museen zu gehen, aber auch mal spontan ein Buch zu entdecken oder ein neues Musikstück zu hören. Es sind diese kleinen Momente – das zufällige Einschalten des Radios, bei dem ein Lied gespielt wird, das man lange nicht gehört hat, oder der spontane Besuch einer Lesung – die meinen Alltag bereichern. Kultur kann gross und spektakulär sein, doch oft ist es das Alltägliche, das sie so besonders macht.

Mein Tipp: Taucht ein in das, was euch berührt. Manchmal sind es die kleinen, unscheinbaren Perlen, die uns am meisten bewegen. Lasst euch überraschen, geht zu Veranstaltungen, von denen ihr vielleicht noch nie gehört habt, lest das Buch, das euch jemand empfohlen hat, oder schaut den Film, den ihr vielleicht nicht sofort ausgewählt hättet.

Für das neue Jahr freue ich mich schon auf die vielen kulturellen Erlebnisse, die noch vor mir liegen. Mögen wir alle im kommenden Jahr viel Kultur erleben, die uns nicht nur unterhält, sondern auch inspiriert und zusammenbringt.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine wunderbare Adventszeit voller kultureller Entdeckungen!

Stefanie Ingold: Ich bin seit drei Jahren Stadtpräsidentin von Solothurn. Solothurn nennt sich stolz «Kulturstadt», wir haben ein lebendiges und vielfältiges Kulturleben, von den grossen Filmtagen bis zum Kleintheater. Ich gehe so oft es geht an Konzerte, Theateraufführung oder Ausstellungen, ich bin immer wieder beeindruckt, was unsere Stadt alles bietet!