Mit «Lachen verboten – Eine Hommage an Buster Keaton» wollen die beiden Schauspieler Max Merker und Aaron Hitz der amerikanischen Stummfilmgrösse ein Denkmal setzen. zmitz-Blogger Tim Felchlin hat sich das «Stummtheater» im Stadttheater Solothurn angeschaut.

Vor der zweiten Premiere im frisch renovierten  Stadttheater stellten sich mir einige Fragen: Funktioniert Stummfilm auf der Theaterbühne? Ist Lachen wirklich verboten? Und wer genau ist dieser Buster Keaton? Zur letzten Frage zuerst: Zwar war mir Buster Keaton bereits ein Begriff, dennoch tat ich gut daran mich mit «dem Mann, der niemals lachte» etwas genauer auseinanderzusetzen. Youtube und Wikipedia schafften Abhilfe, genauso wie die kurze Einführung im Theater vor Spielbeginn.

«Je weniger ich lache, desto mehr lacht das Publikum», hat Buster Keaton einst gesagt. Und tatsächlich; sein stoischer Gesichtsausdruck und die scheinbare Emotionslosigkeit, wenn er den Slapstick, die Kunst des Hinfallens, zur Perfektion brachte, schrieben Filmgeschichte. Sein Erfolg in den 1920er-Jahren ist bemerkenswert. Doch können uns Gags der Stummfilmzeit auch heute noch zum Lachen bringen? Dass Stummfilme nicht in Vergessenheit geraten sind, hat der Film «The Artist» aus dem Jahr 2011 zwar eindrücklich bewiesen. Der Erfolg des Oscar-gekrönten Filmes ist jedoch mehr seiner Dramaturgie, als der genretypischen Komik zuzuschreiben.

«Lachen verboten!» überzeugt aber genau mit dem Humor der 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts. Und mit akrobatischen Einlagen und einem Gespür für das perfekte Timing gelingt es den beiden Darstellern Max Merker und Aaron Hitz die Komik des Buster Keaton wieder hochleben zu lassen. Die Bühne, hervorragend konstruiert von Martin Dolnik, wird zur Spielwiese der jungen Schauspieler, was das Publikum wiederum in Begeisterung versetzt.

Dem Imperativ des Titels leistet keiner im Theatersaal Folge. Doch das Stück, das in Solothurn Erstaufführung feiert, ist nicht einfach Klamauk. Rasante Verfolgungsjagden übers Wohnwagendach hinweg, durch Fensterrahmen und unterm Klappbett hindurch wechseln sich ab mit entschleunigenden Momenten, die musikalisch geschickt untermalt sind. Womit die Schauspieler auch die Poesie Keatons Filme einzufangen vermögen. Das Stück wird zu dem, was es sein will: Eine Hommage an Buster Keatons Leben. «Lachen verboten!» lässt das Publikum sanft eintauchen in dieses Leben und erzeugt dabei gleichzeitig vor allem eines: Lacher am laufenden Band.

Infos zu weiteren Aufführungsdaten findet man hier
Einführung jeweils 30 Minuten vor Spielbeginn.