Im diesjährigen kulturellen Adventskalender schaut zmitz auf 24 Jobs und Berufe in der Kulturwelt. Heute fragen wir Brigitta Berndt, Restauratorin am Museum Blumenstein.
Brigitta Berndt ist stellvertretende Museumsleiterin und Restauratorin am Museum Blumenstein. Davor war sie unter anderem am Landesmuseum Zürich tätig und hatte ein Atelier in Solothurn.
Was beinhaltet Ihr Job in ihrem Kulturhaus?
Ich arbeite 50% im Museum als Museumsleiterin stv. Meine Arbeit beinhaltet die Betreuung der Sammlung, Zustandserfassung gefährdeter Objekte, die Konzeption und Ausführung von Konservierungen sowie Restaurierungen, Recherchen zu Objekten, wie Provenienz und vieles mehr.
Zu rund weiteren 50% führe ich ein eigenes Restaurierungsatelier in Solothurn, wo ich vor allem Gemälde und Skulpturen restauriere – für viele verschiedene Kunden, private wie auch Institutionen, oft auch Kirchen oder Klöster. Solothurn ist dafür ein sehr interessanter Ort, da es zu den Gemäldesammlungen in den Patrizierhäusern auch sehr viele kirchliche Objekte zum Restaurieren gibt. Mein grösster und spannendster Auftrag war die Restaurierung der Brüstungsmalereien im Stadttheater. 14 Monate lang durfte ich mich mit diesem extrem interessanten Thema beschäftigen, sei es die Freilegung der überklebten barocken Malereien, seien es die Darstellungen der damaligen verwendeten Instrumente und auch der teuren vermalten Pigmente: rot und blau – Zinnober und Indigo. Zur Zeit der Bemalung 1778 einige der teuersten Malmaterialien, welche von meinem Solothurner Lieblingsmaler Felix Joseph Wirz verwendet wurden.
Im Studium an der Hochschule der Künste Bern wurde auf ein umfassende Ausbildung Wert gelegt, mit Fächern wie Chemie, Kunstgeschichte, Materialkunde, Fotografie, Dokumentation, Gestaltung etc. Leider ist die Bezeichnung «Restaurator» nicht geschützt, so dass es einige selbsternannte «Restauratoren» gibt, welche oft Kunstgegenstände durch ihr Unwissen beschädigen. Darum betone ich immer meinen Titel «Dipl. Restauratorin FH»
Was hat sich an Ihrer Tätigkeit in den letzten Jahren verändert?
Die Digitalisierung hat vieles erleichtert und erlaubt es, schneller an Informationen zu kommen, auch wurde dadurch die Möglichkeit geschaffen zum Beispiel in der Universitätsbibliothek in Chicago Artikel zu beziehen.
Was würde mit dem Museum Blumenstein passieren, wenn es Sie oder Ihren Job nicht gäbe?
Ich bin nicht unersetzlich, aber ich denke, durch mein Studium wurde ich sensibilisiert für das Thema Klima in einem Museum oder einem Depot. Dadurch konnte ich in unserem Haus einiges verbessern.
Bei ihr liegen die Ideen für Texte oft wirklich «auf der Strasse»: Fatma hat ein unglaublich gutes Gspüri für spezielle Menschen und ihre Geschichten. Und sie macht sich viele Gedanken über das, was sie umgibt. Darum wird sie auf zmitz mit Sicherheit nicht nur über besuchte Anlässe berichten, sondern auch über unerwartete Begegnungen mit Street-Art, mit Strassenmusikern oder dem «Kunstschaffenden von nebenan» und erzählen, was ihr dabei so durch den Kopf geht.