Im diesjährigen kulturellen Adventskalender schaut zmitz auf 24 Jobs und Berufe in der Kulturwelt. Heute fragen wir Manuela Glanzmann, Theaterpädagogin aus Rüttenen.

Die gelernte Primarlehrerin Manuela Glanzmann arbeitet seit fünf Jahren ausschliesslich als Theaterpädagogin. Nebst ihrer Arbeit an Schulen, leitet sie Theaterworkshops für Kinder und Jugendliche am Jungen Theater Solothurn, für die Bretterei in Bern, im Theater Arlecchino in Basel sowie für ihr eigenes Kindertheater YaaBaDamm in Rüttenen.

Was beinhaltet dein Job?
Das ganze Schuljahr begleite ich Lehrpersonen an einer Schule im theaterpädagogischen Arbeiten. An der Primarschule lernen die Kinder spielerisch sich theatralisch auszudrücken. An der Oberstufe wird meistens an der Auftrittskompetenz fürs Schnuppern und für Vorstellungsgespräche gefeilt. Zu meinen Aufgaben gehört auch das Coaching von Lehrpersonen, welche mit ihren Klassen an der Schultheaterwoche Solothurn teilnehmen möchten. Projektmässig bin ich an der Berufsfachschule Basel unterwegs. Dort erarbeite ich innerhalb von drei Monaten mit den Jugendlichen der Vorlehre Detailhandel eine kleine Produktion. Theaterproduktionen von Amateurbühnen gehören ebenfalls zu meinem Aufgabenbereich. So schreibe ich Märchen und Jugendromane zu Theaterstücken um, inszeniere sie und bringe sie auf die Bühne. Amateurbühnen zwischen Bern und Basel nehmen meine Arbeit in Anspruch. Den Verein Märlifänger habe ich im letzten Jahr gegründet. Ein Verein, der es jungen Menschen mit Unterstützung von erwachsenen Schauspieler:innen, ermöglicht, Märchenproduktionen auf die Bühne zu bringen.

Wie sieht dein Arbeitsplatz aus? Wo bist du tätig und wie?
Wie unschwer zu erkennen ist, bin ich eine «Fahrende». Ich wechsle meinen Arbeitsplatz täglich mehrere Male. Vormittags an Schulen, nachmittags Workshops, abends Proben für Vereinstheater. Ich bestreite so meinen Lebensunterhalt und arbeite eigentlich ständig; doch obwohl mir wenig Freizeit bleibt, ich immer schauen muss, dass ich so viel arbeiten kann, damit es reicht um mein Leben zu finanzieren, bin ich glücklich, so vielen Menschen Theater nahe bringen zu dürfen. Eine Leidenschaft, die ich zum Beruf machen durfte und die mich vollkommen ausfüllt.

Wie sehr ist dein Job von der Kultur abhängig?
Ich bin oft abhängig vom Wohlwollen der Stiftungen, Kulturstätten und -ämter, bin aber der Meinung, mit professionellem Auftreten und dem Willen viel zu leisten, gehört und unterstützt zu werden. Aufgeben ist keine Option. Auch wenn Rückschläge, wie Theaterschliessungen oder Projektstreichungen anstrengend und manchmal zermürbend sind. Wenn ich mich nicht verschliesse für Neues und manchmal auch Unkonventionelles, geht doch immer wieder eine Türe auf.

 

Bei ihr liegen die Ideen für Texte oft wirklich «auf der Strasse»: Fatma hat ein unglaublich gutes Gspüri für spezielle Menschen und ihre Geschichten. Und sie macht sich viele Gedanken über das, was sie umgibt. Darum wird sie auf zmitz mit Sicherheit nicht nur über besuchte Anlässe berichten, sondern auch über unerwartete Begegnungen mit Street-Art, mit Strassenmusikern oder dem «Kunstschaffenden von nebenan» und erzählen, was ihr dabei so durch den Kopf geht.