Im diesjährigen kulturellen Adventskalender schaut zmitz auf 24 Jobs und Berufe in der Kulturwelt. Heute fragen wir Joya Müller, Museumspädagogin am Naturmuseum Solothurn.

Joya Müller arbeitet seit 2009 als Museumspädagogin. Zuvor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin unter anderem beim Bundesamt für Veterinärwesen. Sie hat Biologie studiert und wohnt in Langendorf.

Wie sieht dein Arbeitsplatz aus? Wo bist du tätig und wie?
Momentan sieht mein Arbeitsplatz (Büro im Dachstock des Museums) chaotisch aus, da wir kurz vor der Eröffnung einer neuen Ausstellung stehen. Das heisst, viele Sammlungsobjekte, Prototypen, didaktisches Materialien und viel Papier liegt herum.
Mein Arbeitsplatz in der Ausstellung bei der Arbeit mit Schulklassen oder an einer Führung sieht geregelter aus. Hier versuche ich, den Besucherinnen und Besuchern ein Naturthema näher zu bringen. Dazu helfen mir Original-Präparate und andere Anschauungsstücke.
Meine Arbeit ist sehr vielseitig: Von der Mithilfe beim Erstellen von Ausstellungen über das Erstellen von didaktischen Materialien (Unterrichtshilfen, Museumsrätsel oder Museumskoffer) bis zu konkreten Führungen, Weiterbildungen und Workshops-Angebote für Kinder, Schulklassen, Lehrpersonen Erwachsene, Fremdsprachige, Sehbehinderte, und andere.

Wie sehr ist dein Job von der Kultur abhängig? Wie viel Umsatz machst Du mit Engagements in Kultur?
Mittlerweile gehört die museumspädagogische Arbeit fix in ein Museum (das war vor 30 Jahren noch nicht so). Und somit ist die Arbeit Teil des Museums und Teil des Kulturangebots der Stadt (da wir ein städtisches Museum sind).
Die Museumspädagogik hat ein Budget von rund Fr. 75’000.- und wird vom Lotteriefonds unterstützt.

Was würde mit deinem Kulturhaus passieren, wenn es dich oder deinen Job nicht gäbe?
Ganz allgemein würde viel Knowhow fehlen, um grundsätzlich unsere Museumsangebote (von den Ausstellungen bis zum Rahmenprogramm) besonders attraktiv für die Kinder – also eine ganz wichtige Zielgruppe des Museums – zu machen. Dieses Wissen würde nicht nur beim Besuch des Museums von Gruppen sondern bereits beim Erstellen der Angebote fehlen.
Das Museumserlebnis würde insofern geschmälert, dass Lehrpersonen, Kursleitungen und andere Vereine und Organisationen selbständig das Museum besuchen müssten und nicht auf ein fixfertiges Angebot einer Fachperson zurückgreifen könnten. Der Besuch müsste durch die Leitung noch besser vorbereitet werden, so dass vermutlich der Aufwand schlussendlich sehr gross würde.  Möglicherweise wird dann eher auf einen solchen Besuch verzichtet.
Und schliesslich ist die Vermittlung eine von vier Säulen des Museums (sammeln, bewahren, forschen, vermitteln). Da würde das Museum also auf einer wackeligen Säule stehen, wenn es die Museumspädagogik nicht gäbe.
Was man sich auch bewusst sein muss, dass der Besuch in einem Naturmuseum meist einer der ersten Kontakte von Kleinkindern mit einer Kulturinstitution ist. Dies prägt und hat sicher Auswirkung auf die Nutzung anderer Kulturangebote.

 

Bei ihr liegen die Ideen für Texte oft wirklich «auf der Strasse»: Fatma hat ein unglaublich gutes Gspüri für spezielle Menschen und ihre Geschichten. Und sie macht sich viele Gedanken über das, was sie umgibt. Darum wird sie auf zmitz mit Sicherheit nicht nur über besuchte Anlässe berichten, sondern auch über unerwartete Begegnungen mit Street-Art, mit Strassenmusikern oder dem «Kunstschaffenden von nebenan» und erzählen, was ihr dabei so durch den Kopf geht.