Im diesjährigen kulturellen Adventskalender schaut zmitz auf 24 Jobs und Berufe in der Kulturwelt. Heute fragen wir die Choreografin Anete Fröhlicher, was sie macht und wie sie dazu gekommen ist.
Anet Fröhlicher (* 1964) ist künstlerische Leiterin der Compagnie el contrabando. Die Bellacherin hat diverse Aus- und Weiterbildungen in Flamenco, in klassischem sowie zeitgenössischem Tanz absolviert. Aktueller Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet die künstlerische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Phänomenen und Widersprüchen, Gewaltprozessen, Täter- und Opferphänomenen, Recht und Unrecht, Schuld und Unschuld und der latenten Autodestruktion der Menschheit.
Wie hat sich deine Arbeit in den letzten Jahren verändert? Du trittst ja seit rund 15 Jahren nicht mehr selbst auf, sondern bist Leiterin und Choreografin. Hat sich auch bezüglich Choreografie die Arbeit verändert?
Anet Fröhlicher: Auf jeden Fall. Es macht einen grossen Unterschied, ob man gleichzeitig bei einem Projekt beides macht, choreografieren und mittanzen, oder ob man die ganze Zeit in der Regie sitzt, was einem ermöglicht, die Arbeit stets «von aussen» zu betrachten und kontrollieren. So sind denn auch die Rollen klar verteilt. Selber auch mittanzen ist weniger befriedigend, finde ich, jedenfalls in der Projektentstehungs-Phase. Die Arbeit verändert sich über die Jahre aber auch, weil man ja als Choreografin sich auch verändert, hinsichtlich der Wahrnehmung, der Arbeitsweise, des Stils, des Umgangs mit den Tänzern etc. etc.
Was magst Du an deinem Job am liebsten? Und was nicht sooooo gern?
Es ist einfach ein riesiges Privileg, ein Tanzstück entwerfen zu können, von den ersten Ideen, zum Konzept, zur theoretischen und schliesslich praktischen Umsetzung. Also die Kernarbeit der Stückentwicklung, des Choreografieren hin zur Erarbeitung der Choreos mit den Tänzern. Etwas weniger gern setze ich mich mit den Kostümen auseinander. Das ist einfach nicht so mein Ding.
Wie unterscheidet sich die Choreografie-Arbeit, ob man freischaffend oder z.B. an einem Ballett oder Theater engagiert ist?
«Freischaffend» bedeutet wahrscheinlich auch, dass man künstlerisch auch freier ist. Man kann dem eigenen Duktus folgen, wogegen in einem Theaterbetrieb die künstlerische Freiheit wahrscheinlich geringer ist. Dafür müssen sich Theater-Choreografen nicht mit dem Administrativen auseinandersetzen und müssen sich nicht um das Management kümmern. Sie können sich dann ganz der kreativen Arbeit zuwenden. Es hat also beides Vorteile.
Wie sehr ist dein Job von der Kultur abhängig? Wie sehr deckt die Kultur deinen Lebensunterhalt?
Das ist unterschiedlich. Ich produziere auch nicht ständig und mache noch andere Jobs. Manchmal sind es vielleicht 50 Prozent, manchmal mehr oder weniger.
Wie sieht es in der Branche aus? Weisst Du, wie viele Choreograf:innen es in der Schweiz gibt und, vereinfacht formuliert, wovon und wie sie leben?
Nein, das weiss ich nicht. Dazu gäbe es aber sicherlich Erhebung des Schweizerischen Tanzverbands «danse Suisse».
zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.