Ab morgen zeigt zmitz in 24 kurzen Interviews, wie Menschen von Kultur leben. Ein paar Gedanken zum Kultürchen 2024 im Vorfeld machte sich dabei zmitz-Co-Redaktionsleiter Fabian Gressly.
Seit bald zehn Jahren berichtet zmitz über das Solothurner Kulturleben. In dieser Zeit haben wir jeweils in der Vorweihnachtszeit einen kulturellen Adventskalender publiziert: Das Kultürchen war und ist stets verdichteter Rahmen, auf all die Aspekte der Kultur zu blicken. Aus unserer Sicht, aus Sicht von Kunstschaffenden und aus Sicht des Publikums. Ab morgen kommt ein neuer Aspekt hinzu.
Mit der Corona-Pandemie lag der Fokus der Kultur immer auch wieder auf deren Volkswirtschaftlicher Bedeutung. Der Ansatz klingt sehr zahlengetrieben, ist aber ein Fakt: Menschen haben Jobs und in diesen haben sie – einige mehr, andere weniger, aber kaum eine:r gar nicht – auch mit Kultur zu tun. Darauf ging auch Regierungsrätin Brigit Wyss, die Mitte November als Frau Landammann ihr Wort an die Gäste der Übergabefeier von Kantonalen Kunst- und Auszeichnungspreisen in Grenchen richtete, ein. Die Volkswirtschaftsdirektorin brachte in ihrer Rede ein paar Zahlen ins Spiel: «Die Schweizer Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, ein bedeutender Arbeitsmarkt und sie trägt rund zwei Prozent zum Bruttoinlandprodukt bei.» Das wären 16 Mia. Franken*! Knapp 64‘000 oder zehn Prozent der Schweizer Unternehmen, rechnete die Volkswirtschaftsdirektorin weiter vor, seien im Kultursektor tätig und beschäftigen rund 270‘000 Kulturschaffende, das sind ca. 5,5 Prozent der Erwerbstätigen in der Schweiz. Mehr als im Detailhandel!
24 Beispiele dieser Kulturberufe zeigen wir unserer geneigten Leserschaft ab morgen im diesjährigen Kultürchen. Diese Menschen brauchen Kultur, um einen Job zu haben, Geld zu verdienen und leben zu können. Aber auch wir brauchen sie – also sowohl diese Menschen, als auch die Kultur. Oder um die Regierungsrätin nochmals zu zitieren: «Wir Menschen brauchen das Schöne und deshalb brauchen wir Künstlerinnen und Künstler, um im Film, in der Musik, in der Literatur, im Theater, in der Malerei, im Tanz, in der Bildhauerei oder in der Fotografie das Schöne sehen zu können, Freude daran zu haben und dass die Menschheit dadurch gestärkt wird».
In diesem Sinne: Viel Spass bei der Lektüre!
* Stammleser:innen kommt diese Zahl bekannt vor: Über die Systemrelevanz der Kultur nachgedacht und all jenen eine Standpauke gehalten, die meinen, Kultur sei «nice to have», haben wir an dieser Stelle während Corona.
zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.