Fotos, Rezepte und Reisetipps – aus diesen drei Zutaten besteht ein neues Kochbuch, das eben mehr als nur ein Kochbuch ist. Soledurns Italiener kommen darin zu Worte – und unser Blogger Gianni Leardini ist beim Lesen in die Vergangenheit eingetaucht.

Was für eine tolle Idee! Und was für eine tolle Umsetzung! Ich meine das neue Koch-, Reise- und Fotobuch «Buon Gusto e Passione. Soledurns Italiener kochen» der Fotografin Monique Parisotto aus Selzach. Wie der Titel schon sagt, ist das Buch aus zwei Gründen so speziell: Einerseits bietet es eine spannende Kombination aus gluschtigen Rezepten von italienischen Gerichten, aus Reisetipps und wunderbaren Fotos; und andererseits stammen die Rezepte und Tipps nicht von Gastroprofis und Küchenchefs, sondern von «ganz normalen Italienerinnen und Italienern» aus Solothurn und Umgebung. Da ich selbst ein «Secondo» bin, spricht mich das natürlich speziell an.

Beim «Schnausen» im Buch werden deshalb sofort schöne Erinnerungen an frühere Geräusche und Düfte wach: Meine Mutter am Sonntagvormittag in der Küche, wie sie die selbstgemachte Lasagne, Tagliatelle oder Cappelletti zubereitet, den Brasato scharf anbrät und später mit Rotwein ablöscht. Ein anderer «Secondo», der Solothurner Schriftsteller mit neapolitanischen Wurzeln Franco Supino, spricht mir in seinem Vorwort aus der Seele: «In diesem Buch können wir lesen und nachfühlen, was die italienischen Migrantinnen und Migranten der ersten Generation aus ihrer Heimat mitnahmen und ihren Kindern weitergaben. Es sind allesamt Familienrezepte und sie zeigen die Vielfalt der italienischen Regionen, die hier, im Solothurnischen, weiterleben.»

Genau diese Vielfalt von Italiens Küche kommt im Buch von Monique Parisotto ganz besonders zur Geltung. Nicht der mediterrane Einheitsbrei, den wir leider in vielen sogenannten italienischen Restaurants vorgesetzt bekommen. Hier finden sich authentische, althergebrachte Speisen, teilweise aus weniger bekannten Regionen wie dem Trentino, den Abruzzen oder Molise. Da läuft einem schon beim Lesen und beim Betrachten der Fotos das Wasser im Mund zusammen – un vero sogno.

Monique Parisotto (Foto links) hat eine besondere Beziehung zu Italien, das sie schon seit ihrer Kindheit «begleitet und gefesselt» hat – aus der «Passione» sei heute «Amore» geworden. «Die Passion zum Land, zu den warmherzigen und emotionalen Menschen, zu ihrer hervorragenden Küche sowie zur Fotografie und dem Kochen hat mich dazu bewegt, dieses Buch zu kreieren», sagt Monique Parisotto. Doch welches Ziel verfolgt sie mit ihrem Buch? Ihre Antwort: «Glücklich machen! Ich hoffe, dass dir das Lesen und Nachkochen ein Lächeln ins Gesicht zaubert, dir besondere und glückliche Momente beschert und du die Passione spürst.»

Bei mir hat sie dieses Ziel auf jeden Fall erreicht. Grazie mille, Monique!

Infos zur Bestellung findet man hier.

 

Gianni ist Blogger der ersten Stunde. Er hat schon überall geschrieben und kommuniziert. Bei der Zeitung, für den ÖV, für Spitäler, fürs Vini, jetzt für die öffentliche Verwaltung im östlichen Nachbarkanton. Wieso also nicht für zmitz – wieder. Gianni trifft man immer und überall. Darum schreibt er auch über vieles. Und das durchaus auch mal mit kritischem Blick. Aber lässt sichs auch gut gehen, wenn ihm danach ist.