Nach 600 Auftritten in rund 50 Jahren: «Sodi & Co.» werden mit dem Kultur- und Anerkennungspreis Bucheggberg ausgezeichnet. Vor Bundesräten haben sie gespielt, eine Weile galten sie als Hausband des Regierungsrats. zmitz-Blogger Ruedi Stuber über den Erfolg der Band.

Alles hatte mit einem innovativen Einfall begonnen: Die Musikgesellschaft Schnottwil brauchte zu Beginn der 70er-Jahre Geld für neue Instrumente. Alle Vereinsmitglieder mussten einen Bund Lose verkaufen. Der Markt in Schnottwil war schnell ausgetrocknet. Hans «Hausi» Schluep und Walter «Wale» Eberhard kamen auf die Idee, es mit Handorgel und Posaune in den Beizen von Messen zu versuchen und wurden ihre Lose dort spielend los. Als Gag konstruierte Hausi in seiner Werkstatt ein «Schreckophon», ein selbst entwickeltes Blasinstrument, das für den Erfolg der Band von weitreichender Bedeutung werden sollte. Die Lose gingen weg wie warme Weggli. Und die Musiker kamen zur Einsicht, dass die Sache nicht nur dem Publikum Spass machte.

Hausi und Wale waren Mitglieder der Guggemusig Hudibras Chutze in Solothurn. Dort erweiterte sich das Duo: Werner «Wernu» Leuenberger stiess mit der Trompete dazu und später Niklaus «Chlöisu» Eberhard mit der Basstuba. Die Formation wuchs: Hanspeter Bach hörte die Formation an einem Polterabend spielen und da er – rein per Zufall – seine Klarinette dabeihatte, ergänzte er spontan die Band zu einer Dixieland-Formation. Kaum einer spielte bloss ein Instrument. Nur schon vier von ihnen beherrschen zusammen zwölf Instrumente. Die Rhythmus-Gruppe ergänzte ihr Wöschbrätt mit zwei neuen Innovationen: der Röndle und dem Banjo-Jack.

Hausi Schluep, Gründungsmitglied und Bass-Posaunist, erzählt, dass sich die Mitglieder 1974 von den Hudibras gelöst haben: «Die grossen Guggen hatten an der Fasnacht in den kleineren Restaurants kaum Platz. So zogen wir als Kleinformation zu viert den Lokalen nach. Das kam gut an und wir wurden zu gern gesehenen Gästen.»

Noch fehlte der Gruppe ein Name. Am Grenchner Rendez-vous 1981 stellte Urs Wirth die Formation als «Musikclowns» vor. Obwohl Spass und Gags durchaus zum Programm gehörten, man gab sich einen seriöser tönenden Namen. Mit «Sodi» ist Walter Eberhard gemeint. Wie Schluep, Mann der ersten Stunde und auch er Multi-Instrumentalist. Das «& Co.» kupferte man der deutschen Kult-Band «Insterburg & Co.» ab. Stilmässig lehnen sich «Sodi & Co.» an Gruppen an, die in den 70er-Jahren im Schuss waren: «Pfuri, Gorps und Kniri» oder die legendäre «Wöschbrätt Band». Dass dieser mit humoristischen Intermezzi gespickte Stil ankam, schlug sich in 600 Auftritten nieder.

 

Von ihren beruflichen Tätigkeiten her konnten nicht alle Mitglieder regelmässig dabei sein. Hausi organisierte Australienreisen und war aus diesem Grund immer wieder für längere Zeit abwesend. Desgleichen Chlöisu, der als Fernfahrer oft weit weg vom Bucheggberg unterwegs war. Nach der Jahrtausendwende kamen noch Markus «Küsu» Jetzer am Schlagzeug und Andreas «Ändu» Beer auf der Tenorposaune zur Gruppe. Diese beiden Musiker waren eine weitere Bereicherung für den Sound der Band. So gab es dauernd kurz- oder längerfristige Wechsel in der Besetzung, wie das übrigens bei «Krokus» auch üblich ist. Wer bei «Sodi» mitmachte, musste flexibel und improvisationsfreudig sein. Und gerade dies machte den Charme und die mitreissende Begeisterung an den Auftritten aus.

Die Verleihung des Kultur und Anerkennungspreises Bucheggberg 2023 auf Schloss Buchegg würdigt die Verdienste der Musiker und zeigt die Wertschätzung, die der Formation entgegengebracht wird.

Nach 50 Jahren beenden «Sodi & Co.» am 13. November auf dem Ischhof in Aetigkofen ihre erfolgreiche Karriere und verabschieden sich mit einem Abschiedskonzert von ihren treuen Fans. Es dauert zwar noch eine Weile bis dann, aber die Tickets sind schon alle weg: ausverkauft! Der Bucheggberg verliert mit «Sodi & Co.» eine liebgewordene Institution.

Ruedi, der heimliche Spiritus rector von zmitz. Denn es gibt nichts, was der längstjährige Kulturtäter und Musiker nicht kennt. Haben die Jungspunde im Team eine Idee, Ruedi weiss, wer mehr Infos hätte oder wen man einbeziehen sollte. Und im Zweifelsfall sind die damals auch bei ihm zur Schule gegangen. Der bekennende Kleinkunstliebhaber ist ganz gross, wenn es um das hiesige Kulturschaffen geht.