Blogger Gianni Leardini hat im neuen Museum «Spinnerei 1863» in Derendingen eine spannende Zeitreise durch die Industrie- und Töffgeschichte gemacht.

Ich liebe diesen typischen Geruch nach Öl, Metall und Holz, der mir beim Eintreten in die mechanische Werkstatt in die Nase steigt. Vom Nebenraum her höre ich lautes Hämmern, dort wird nach alter Tradition mit dem Blasebalg und einem transmissionsgetriebenen Krafthammer Eisen zum Glühen gebracht und geschmiedet.

Von einem Moment auf den anderen fühle ich mich in die Vergangenheit zurückgesetzt, zu den Anfängen von Handwerk und Industrie – der Besuch an der Eröffnung des neuen Museums Spinnerei 1863 am Emmenkanal in Derendingen hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Einzigartig ist auch die Ausstellung mit 75 Oldtimer-Motorrädern der «Zweiradstiftung Schellhammer» im Ober- und Dachgeschoss des historischen Gebäudes. Die einmalige Sammlung des Nürnberger Herstellers Triumph TWN, die zahlreichen alten Zündapp-Modelle, aber auch die wunderbaren Töffs des Schweizer Herstellers Motosacoche oder die eleganten Moto Guzzi und die hellblaue Harley sind eine Augenweide und lassen nicht nur die Herzen von Töff-Fans höherschlagen. Beim Rundgang durch das Museum erfährt man viel Spannendes: Wusstet ihr, dass es unter den Motorrädern auch das «Stachelschwein», die «Kaffeemühle» und den «Arschwärmer» gibt?

 

Und dass Miele nicht nur Haushaltsgeräte produzierte, sondern auch Töffs? Oder dass in der 1861 gegründeten Baumwollspinnerei Emmenhof AG zwischen 1932 und 1973 Teigwaren der Tessiner Firma Scolari produziert wurden?

Wirklich beeindruckend, was die Macher des Vereins Museum Spinnerei 1863 in jahrelanger Fronarbeit auf die Beine gestellt haben – es ist ihnen gelungen, die historischen Gebäude zu neuem Leben zu erwecken.

Vorerst ist das Museum nur für Gruppen und auf Anfrage geöffnet, es gibt Führungen zu verschiedenen Themen aus der Industrie- und Töffgeschichte, im gemütlichen Bistro werden Apéros angeboten.

Alle Infos dazu finden sich hier.

Gianni ist Blogger der ersten Stunde. Er hat schon überall geschrieben und kommuniziert. Bei der Zeitung, für den ÖV, für Spitäler, fürs Vini, jetzt für die öffentliche Verwaltung im östlichen Nachbarkanton. Wieso also nicht für zmitz – wieder. Gianni trifft man immer und überall. Darum schreibt er auch über vieles. Und das durchaus auch mal mit kritischem Blick. Aber lässt sichs auch gut gehen, wenn ihm danach ist.