zmitz-Blogger Ruedi Stuber ist mit den Filmtagen besser vertraut. «Aber wieso nicht einmal drei Schnuppertage bei den Literarischen verbringen?», fragte er sich und zog los.
Erste Erkenntnis am Freitag: Anstehen. Lange Schlange. Dann: Vorstellung ausverkauft. Volles Haus. Kim de l’Horizon beschert den Veranstaltern, wovon sie träumen. Gleichzeitig gibt es verärgerte Kunden, die sich trotz Drei-Tagespass keinen Platz mehr im Landhaussaal ergattern konnten. Sowas gibt/gab es an den Filmtagen auch.
Wer nach Kim de l’Horizon in der Säulenhalle Mina Havas Lesung (Bild unten) erleben wollte, musste sich beeilen und hinten an der Schlange anstehen. Auch da gab es welche, die es nicht schafften: Säulenhalle voll! Es ist ungerecht, die Literaturtage an Äusserlichkeiten zu beurteilen.
Ein anderes Detail ist mir stärker aufgefallen: Die Literaten haben nicht alle die gleiche Ausstrahlung. Matto Kämpf und Sybil Schreiber (Bild ganz oben) brachten sich als authentische Persönlichkeiten ein, erreichten die Zuhörerschaft in kürzester Zeit nur schon mit ihrem Charme, während andere Autor:innen mit eindrücklichen, runden Texten in perfektem Bühnendeutsch (mit stimmhaftem s- im Anlaut!) weit weg vom Publikum performten.
Beim Film steht das Werk für sich allein. Es kann durch Anderes «versiechet» werden, aber nicht durch eine unbeholfene Präsentation.
Was mir hüben und drüben gefällt: Die Festivalatmosphäre. Da tratscht man völlig unkompliziert mit Links und Rechts über Programm, Highlights, Mittagessen, die steife Bise oder die tolle Lesung von – «Wie hiess die nun schon wieder?».
Nur schon deswegen ist es schön, dass Solothurn so oft seine Tage hat: Barock-, Käse-, Film-, Bier-, Kleinkunst- und eben: die Literaturtage.
Ruedi, der heimliche Spiritus rector von zmitz. Denn es gibt nichts, was der längstjährige Kulturtäter und Musiker nicht kennt. Haben die Jungspunde im Team eine Idee, Ruedi weiss, wer mehr Infos hätte oder wen man einbeziehen sollte. Und im Zweifelsfall sind die damals auch bei ihm zur Schule gegangen. Der bekennende Kleinkunstliebhaber ist ganz gross, wenn es um das hiesige Kulturschaffen geht.