Die Galerie Alte Brennerei in Unterramsern zeigt aktuell Arbeiten von fünf Kunstschaffenden in einer Gruppenausstellung. Alle spielen mit Materialien, Formen und Farben und fordern die Betrachtenden heraus.
Vor über 100 Jahren begann man dort Schnaps zu brennen, heute brennen die Verantwortlichen für Kunst. 2010 haben Alfred Maienfisch und Tom Gantner das Haus zur Kunstgalerie umfunktioniert, in welcher seither regelmässig Einzel- und Gruppenausstellungen sowie weitere Kulturevents stattfinden. Noch bis zum 18. September gehört die Aufmerksamkeit fünf Kunstschaffenden der weiteren Region, die im Rahmen der «art 12» in der Galerie ihre Arbeiten zeigen.
Tusche ist das Material, mit welchem sich aktuell Manu Wurch (Solothurn) befasst. Im Rahmen der Ausstellung in der Alten Brennerei zeigt sie Arbeiten, die mithilfe des Zufalls entstanden sind: Die Künstlerin tauchte gefaltetes Papier aus Reis- oder Daphnefasern in die Tusche. Das Wasser saugt die Tusche auf und es entstehen – ist das Papier wieder aufgefaltet – sich wiederholende Muster und Linien. Die Arbeiten ziehen die Betrachter:innen auf drei Ebenen in den Bann: Die Darstellungen sind in der Entstehung wohl menschgemacht, in der Wirkung naturnahe und wirken zuweilen doch, als seien sie das Produkt eines computergesteuerten Algorithmus‘.
Philip Earnhart lebt und arbeitet als schweizerisch-amerikanischer zeitgenössischer Maler, und Designer in Biel. Seine Arbeiten sind ein Wechselspiel von Farbe und Form, die oft auch Ungerechtigkeiten und Missverständnisse aufgreifen. Plakativ, symbolstark, Fragen auslösend. Die Titel der Bildserien – Mutiny, Babulon, We. See. Us., Sehnsucht – bilden den Rahmen vielseitiger Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen.
Pi Ledergerber (Burgdorf) arbeitet vor allem mit Stein. Dabei entstehen Arbeiten, die wohl monochrom sind, aber die Wirkung eines dreidimensionalen Mosaiks haben. So einfach das Material, so vermeintlich schlicht die Formgebung, so komplex und fragil sind die daraus entstehenden Arbeiten. Die Klarheit der Arbeiten des Bildhauers eröffnet den Blick hinter die Skulpturen. Ledergerber war 2005 bereits mit einer Ausstellung im Haus der Kunst St. Josef präsent.
In Uri geboren, arbeitet Pascal Murer nun in Locarno. Hier arbeitet er an Skulpturen aus Holz oder Metall, malt, zeichnet. Mit diesem Spektrum stellt er auch in Unterramsern aus. Was alle Arbeiten auszeichnet, ist ihre Affinität zur Natur. Murer erschafft eine Art Paralleluniversum zur natürlichen Welt, indem er nicht nur Materialien der Natur entnimmt, sondern ihnen auch eine naturgegebene Anmutung gibt.
Skulpturen entstehen auch im Werk von Bernd Wehner. Doch sind sie komplett der Verbindung Material-Ausdruck entrissen. Karton wirkt schwer, Blei und Bitumen geradezu leicht. Damit führt der in Freiburg i.Br. arbeitende Kunstschaffende das Auge der Betrachter:innen hinters Licht. Das Dauerthema des Künstlers: Schein und Sein. Diese Dialektik kommt in Form und Dimension seiner Arbeiten zum Ausdruck.
«art 12» ist noch bis zum 18. September geöffnet (Öffnungszeigen: Fr: 18-20 Uhr, Sa/So: 14-18 Uhr. Details hier. (Die Fotos stammen von den Instagram-Accounts bzw. Websites der Kunstschaffenden)
zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.