Nach zwei Jahren ohne Festivalspass im Wasseramt kann nun Ende Juli endlich wieder das Openair Etziken stattfinden. Doch zmitz-Blogger Sven Düscher findet nicht nur gute Worte für das gefühlt immer grösser werdende Musikfestival.
Eins vorneweg: Ich freue mich auf das Openair Etziken! Und zwar sehr fest, denn gute Festivals sind in der Region doch eher rar. Wenn ihr wollt, trefft ihr mich (wie jedes Jahr) hinter der Bar bei der Zeltbühne. Da könnt ihr mir auch gerne sagen, falls ihr irgendwas in diesem Beitrag hier besonders gut oder auch besonders schlecht fandet.
Mit dieser Info wäre aber wohl auch klargestellt, dass ich bei diesem Festival sowieso mit dabei bin – egal, welches Lineup auf dem Programm steht. Wahrscheinlich bin ich auch nicht die einzige Person, der es so geht, denn ich kenne selbst auch viele Leute die alle Jahre wieder am Openair Etziken sind, auch wenn die Musik nicht immer ihren Geschmack trifft.
Apropos Musik die den Geschmack nicht trifft. Davon gibt es in diesem Jahr am Openair Etziken auch für mich eine Gruppe (Tipp: Sie beginnt mit B und endet mit LAY). Aber abgesehen von diesem Duo sieht das Lineup ganz ordentlich aus. Zählt man die DJs hinzu, so stehen in diesem Jahr insgesamt 19 Schweizer Künstler:innen und Bands auf der Bühne und mit Joris und Milow hat das Festival auch noch zwei internationale Musiker, welche die breite Masse gut kennt. Und damit kommen wir dann auch schon zu den Kritikpunkten.
Das Openair Etziken setzt auf Künstler:innen und Bands, mit denen man fast nichts falsch machen kann. Mir hat es einfach zu wenig Kanten im Lineup. Damit meine ich auch mal was ausprobieren – Bands buchen, die anecken und vielleicht nicht jeder Person gut gefallen. Patent Ochsner, 77 Bombay Street, Blay, The Gardener &The Tree, Kunz, Marius Bear etc…. Das alles sind Bands welche man hinstellen kann und die einfach (fast) jeder und jede mag. Am meisten Ecken haben vermutlich noch die Rockbands im Programm, wobei mit «Live/Wire» eine AC/DC-Coverband gebucht wurde, die auch ein sicherer Wert ist. Und die Gotthardfans in der Masse erfreuen sich sicher auch am neuen Projekt von Leo Leoni «Core Leoni».
Auch das Thema «Frauenanteil» im Lineup könnte hier angesprochen werden – da müsste ich aber noch viel weiter ausholen. Das Openair Etziken hat immerhin ein paar weibliche Acts gebucht – doch auch da hat man auf sichere Werte gesetzt.
Ich glaube, man will beim Openair Etziken nichts riskieren. Das Festival will vermutlich weiterhin schon im Voraus ausverkauft sein und setzt daher wie erwähnt auf sichere Werte. Für die Zukunft würde ich mir also vom Openair Etziken mehr Weiblichkeit und auch mehr «Experimente» im Lineup wünschen. Ich denke, beides ist gut machbar, ohne dass das Flair und die Massentauglichkeit des Openair Etzikens verloren gehen. Und somit kommen wir zum positiven Teil dieses Blogeintrags.
Das Openair Etziken wird auch in diesem Jahr wieder mit grosser Wahrscheinlichkeit ausverkauft sein (Stand heute sind nur noch VIP-Pässe für den Samstag verfügbar). Zum einen, weil viele Menschen aus der Region sowieso kommen. Zum anderen, weil das Programm einfach sehr viele Leute anspricht- egal ob jung oder alt. Dazu sieht man am Wasserämter Festival auch viele Leute, welche man vielleicht alle Jahre nur hier trifft oder welche man seit Ewigkeiten nicht gesehen hat. Es erinnert mich etwas an ein Klassentreffen: Keine grossen Experimente – irgendwie immer dasselbe und trotzdem geht man gerne hin – denn mit den richtigen Menschen macht es einfach Spass.
Openair Etziken: 29. und 30. Juli. Details hier.
Der Vielseitigste unter uns Bloggern – und der direkteste. Er sagt, was er sieht und versucht es gar nicht erst in Watte zu packen. Trotzdem ist er kein Pitbull, sondern eher ein Schosshündchen, das bei den Tönen der Ochsner – Sven, wie viele Konzerte hast du von denen schon auf deiner «Erlebt-Liste»? – weich wird. Er steht selber gerne Theater spielend auf der Bühne, organsiert Anlässe im Kreuz, das Kofmehl ist bitzli sein zu Hause – und wenn wir Infos zu Solothurner Newcomern brauchen: Sven hat sie.