Wer die neueste Tanzinstallation von Anja Gysin miterleben will, muss früh aus den Federn. Denn «Hoffnung» gibt es nur mit Sonnenaufgang – dafür ab morgen Donnerstag acht Mal.
Die Minuten kurz vor Sonnenaufgang oder kurz nach Sonnenuntergang hatten schon immer eine faszinierende Wirkung auf den Menschen. Das Licht erzeugt eine surreale Stimmung, der Lauf der Zeit scheint aufgehalten. Vor fünf Jahren lud die Choreografin und Tanzschaffende Anja Gysin zur Openair-Performance «Die Blaue Stunde» an die Aare. Die Inszenierung spielte in und mit jenen Minuten des Tages, in welchen nicht mehr Tag, aber auch noch nicht Nacht ist (schau hier). Nun folgt sozusagen das Gegenstück: Statt wie 2017 den Sonnenuntergang, stellt die Anja Gysin Dance Company in der aktuellen Inszenierung den Sonnenaufgang ins Zentrum. Die Tanzinstallation «Hoffnung» findet frühmorgens statt, wenn der Tag behutsam anbricht, und nimmt die Zuschauer:innen mit in den Morgen und das Erwachen der Natur.
Schauplatz der «Hoffnung» sind die nordöstlichen Gefilde von Selzach. Vom Ausgangspunkt (hier) bzw. dessen Kerzenlicht begeben sich die Zuschauer:innen ab 4.45 Uhr Richtung Osten bzw. Sonne in die Morgendämmerung. Poetisch und akrobatisch zugleich nehmen die Tänzerinnen und Tänzern das Publikum mit auf eine Reise in den Tag, beziehen dabei die unmittelbare Natur mit ein und steuern, wie näher der Sonnenaufgang rückt, dem Höhepunkt der «Hoffnung» zu. Zum Ausklang der Tanzinstallation und mit Aussicht auf den anbrechenden Tag geniesst man dann in den ersten Sonnenstrahlen Kaffee, Tee oder ein Brötchen (es empfiehlt sich trotz sommerlicher Temperaturen warme Kleidung).
Die Musik zur Tanzinstallation stammt von Sébastien Aegerter. Unter der Leitung von Anja Gysin tanzen Marta Capaccioli, Melanie Fuhrer, Kathrin Knöpfle und Sylvain Hemeryck. Ebenso beteiligt sind Claudia Böni Glatz und Céline Oehen.
«Hoffnung», Tanzinstallation der Anja Gysin Dance Company: vom 16. bis 19. Juni, am 21. Juni sowie vom 23. bis 25. Juni 2022 um jeweils 4.45 Uhr ab diesem Ausgangspunkt. Ein Shuttlebus (reservationspflichtig) bringt Besucher:innen um 4.10 Uhr ab Solothurn Hauptbahnhof an den Ort des Geschehens. Für den Eintritt (Normalpreis CHF 30/ Ermässigt CHF 25/ Kinder CHF 15) gibt es noch Kaffee, Tee und Brötchen. Vorverkauf ist über die Website von Anja Gysin möglich.
zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.