Was wären Filme ohne Musik? Und oft macht Gesang das gewisse Etwas dieser Musik aus. Chorleiter Markus Oberholzer bringt im Juni ein paar Hundert Leute auf die Bühne der Kiesofenhalle des Attisholz-Areals. zmitz-Blogger Fabian Gressly hat sich mit ihm darüber unterhalten.
Dirigent und Chorleiter Markus Oberholzer ist bekannt für aussergewöhnliche Projekte. Ob «Carmina Burana» mit 300 Musiker:innen, «Cris du Monde» von Arthur Honegger oder – nun – Filmmusik mit den «Magischen Momenten der Filmmusik». Am 11. und 12. Juni gastiert er mit dem Classic Festival Chor in der Kiesofenhalle auf dem Attisholz-Areal und lädt Besucher:innen ein, seine Leidenschaft für Filmmusik zu teilen.
Der Classic Festival Chor setzt sich aus drei Chören zusammen, die allesamt unter Oberholzers Ägide stehen: aus dem Singkreis Wasseramt, dem Konzertchor Oberaargau und dem Konzertchor Leberberg. Insgesamt gut 200 Sänger:innen. Hinzu kommen die Vocal Solicant, fünf A-capella-Sänger, und Sopranistin Seraina Perrenoud als Solistin. Die instrumentale Musik zu all der Stimmgewalt liefert das Sinfonie Orchester Biel Solothurn. So viel «Personal» für gerade mal zwei Konzerte? Gern hätte Markus Oberholzer mehr geboten, sagt er, auf den grossen Aufwand angesprochen: «Es wäre wunderbar, das in Serie zu machen, oder jährlich mit neuem Programm wiederholen zu können.» Und er ergänzt sogleich: Man müsste halt nur einen geeigneten Produzenten bzw. eine geeignete Produzentin finden.
Gespielt und gesungen werden Werke aus «Lord of the Rings», «Titanic», aus dem Dschungelbuch, dem Paten und vielen Filmen mehr. «Kriterium war zuallererst, dass es grosse Chorszenen aus den Filmen sein mussten, die mit Sinfonieorchester und ‹echtem› Chor realisiert wurden», sagt der Bariton und Dirigent zur Auswahl. Synthesizer oder komplizierte Arrangements seien nicht gefragt gewesen. «Die Stücke müssen auch einen gewissen melodischen oder rhythmischen Zusammenhang haben, damit sie sich für ein Konzert eignen. Und dann sollen sie auch ein breites Publikum ansprechen.» Muss dieses Publikum den jeweiligen Film auch gesehen haben? Oder wird es auch ohne Assoziation zu den betreffenden Szenen etwas mit dem Gespielten und Gesungenen anfangen können? Oberholzer ist überzeugt: Das Publikum wird auch abgeholt, wenn jemand den Film nicht kennt. «Denken wir an die grossartige Chorszene von Vangelis‘ ‹Conquest of Paradise›: Diese Musik wurde erst berühmt, als Henry Maske sie zu seiner Auftrittsmusik gewählt hatte», erinnert er. Die Hymne aus Ridley Scotts «1492: Conquest of Paradise» ist natürlich auch Teil des Programms.
Die meisten Partituren hat der Filmmusik-Liebhaber übrigens über eine auf Filmmusik spezialisierte Agentur auftreiben können. Einiges musste aber für den Chor aufwändig umarrangiert werden. «Zum Glück habe ich einen phantastischen schottischen Arrangeur gewinnen können, der das Notenmaterial mit seinem exzellenten Gehör hergestellt hat», erzählt Markus Oberholzer hierzu. Die Pianistin hat bei einigen Stücken selbst die Klavierbegleitung geschrieben und Markus Oberholzer selbst konnte sich aufs Einstudieren der Chöre und die Eventorganisation fokussieren.
Wie das geklappt hat, davon kann man sich am 11. (19 Uhr) und 12. Juni (17 Uhr) auf dem Attisholz-Areal überzeugen.
Details und Vorverkauf (es hat noch ein paar Plätze) gibt’s auf der Website des Classic Festival Chors.
(Nein, zmitz hat vom Preisgeld des Medienpreises keine Drohne gekauft. Das Foto stammt aus dem Promo-Video der Konzerte.)
zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.