Nächsten Freitag tritt Salome Moana mit ihren Mitmusiker*innen in der Kulturgarage Solothurn auf. zmitz-Bloggerin Mirjam Staudenmann wollte wissen, was die Konzerbesucher*innen erwartet, wie sie ihren Musikstil Chamber-Jazz-Pop beschreibt und inwiefern ihr neues Album «Delicate» sie verändert hat.

Liebe Salome, Du trittst am Freitag, 25. März in der Kulturgarage auf. Wie lange liegt coronabedingt dein letzter Auftritt zurück?
Wir haben im Februar in St. Moritz zwei Konzerte gespielt, also gar nicht soo lange her. 😉

Bist du nervös?
Eine gewisse Nervosität macht sich kurz vorher meistens breit, ich würde es eher als aufgeregte Vorfreude bezeichnen. In diesen Zeiten ist so viel ungewiss und ich bin einfach immer froh, wenn wir die Konzerte ohne (unerwünschte) Überraschungen durchführen können.

Was erwartest du von diesem Konzert?
Ich freue mich, mit meinen Mitmusiker*innen auf der Bühne zu stehen und hoffentlich ein paar magische Momente zu kreieren. Für mich sollte Musik lebendig sein und atmen können. Sie verändert sich jedes Mal aufs Neue, wenn wir auftreten, und das ist dieser besondere Live-Moment. Es ist immer schön bei Konzerten Familie, Freunde und neue Gesichter zu treffen und ihre Energie beim Konzert zu spüren.

Dein Album «Delicate» ist im Oktober 2020 erschienen – mitten in der Zwangspause für Tourneen. Werden die Songs zum ersten Mal live in Solothurn zu hören sein?
Wir hatten tatsächlich das Glück, dass wir im Dezember 2020 mit der 30-Personen-Regel unser erstes Album-Konzert im Kulturm in Solothurn aufführen durften. Unsere Tour wurde zwar abgesagt, aber wie durch ein Wunder hat dieses Konzert noch stattgefunden. Eine Woche später war dann auch in Solothurn Schluss mit Veranstaltungen. In der Kulturgarage gibt es aber zwei neue Songs zu hören, die letztes Jahr entstanden sind und nicht auf meinem Album zu hören sind.

Deinen Musikstil nennst du «Chamber-Jazz-Pop». Wie würdest du diesen Stil beschreiben?
Ich nenne es kammermusikalischen Jazz-Pop, da meine Stücke und Arrangements mit akustischen Instrumenten erzeugt werden. Für mich ist es eine Verflechtung der improvisatorischen Elemente des Jazz mit den eher eingängigen Melodien im Pop.

Wie geht es nach dem 25. März weiter? Ist eine Tournee geplant?
Ja, ich bin mitten in der Planung einer Tour für im Frühling 2023. Das Ziel ist, während zwei Wochen in Jazzclubs in der Schweiz und Deutschland Konzerte zu geben.

Im Kultürchen 2020 hast du gesagt, dass du zum einen als freischaffende Sängerin arbeitest, zum anderen verschiedene Engagements hast und ausserdem deinen eigenen Projekten nachgehst (z.B. deinem ersten Album). Wie sieht deine Arbeit heute – fast eineinhalb Jahre später – aus?
Ich würde sagen ungefähr gleich. Ich habe immer noch verschiedene Standbeine, so wie die meisten Musiker*innen in der Schweiz. Sei es mit meinem Projekt als «Salome Moana», als Sängerin mit anderen Jazzformationen sowie mit meiner Arbeit als Gesangslehrerin. Die Pandemie hat meinen Start ins Musikerinnenleben nach meinem Studium sicher gebremst respektive verändert. Es ist schwer vorzustellen, wie es vorher war. Es braucht sicher alles seine Zeit. Durchhaltevermögen ist gefragt. 

Inwiefern hat dich dein neues Album verändert?
Musik, Kunst zu kreieren ist ein ständiger Prozess, ich habe mich seitdem in so vielen Bereichen entwickelt und bin durch viele Herausforderungen, auch mit dem Release des Albums, gegangen. Dies hat sicher einen Einfluss auf meinen Gesang, meine Persönlichkeit und somit immer auch auf die Musik, die entsteht. Ein Album ist eine Momentaufnahme und doch ist es jetzt für immer da, ein Zeitzeuge könnte man sagen. Es gibt also kein Verstecken mehr, es ist ein ganz persönliches Statement, das man nicht einfach zurückziehen kann und das ist wirklich schön.

Salome Moana «Delicate» @Jazzclub Solothurn, 25. März, 20 Uhr in der Kulturgarage Solothurn (Untere Steingrubenstrasse 19, Solothurn)

Tickets: https://www.jazzclubsolothurn.ch/reservationen.html

 

 

Seit der ersten Stunde bei zmitz dabei, ist sie sich bewusst, dass Kultur nicht immer allen gefallen muss. Sie aber weiss, was ihr passt. Soll nicht heissen, dass sie auch einmal über den Tellerrand ihrer eigenen Kultursuppe hinausblickt und Dinge erkundet, die nicht unbedingt ihr Ding sind. Ihr Herz schlägt für Musik – ob ab Bühne oder Konserve – und vor allem für alles, was nicht so ganz in ein Schema passen mag. Und weil sie im Hintergrund aktiv mitdenkt, bleibt zmitz nicht so gut wie ehedem, sondern wird stets besser.