Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern von «Krokus» und prägte die Musik und den Sound der Band auf den ersten fünf Alben massgeblich mit: Nächsten April wäre Thomy Kiefer 70 Jahre alt geworden. Höchste Zeit für ein Tribute-Konzert!

Thomy Kiefer hat die Geburtsstunde der Rock- und Bluesmusik in Solothurn wesentlich mitgeprägt. Ende der 60er- und Anfang 70er-Jahre spielte der begnadete und feinfühlige Gitarrist in zahlreichen Solothurner Formationen mit: «Lovely Fleas», «Terrible Noise» und «Inside» waren damals in den Ohren der Jugendlichen wohlklingende und vertraute Bandnamen. In den frühen 70er-Jahren spielte Kiefer bei «Kaktus», die damals nationale Bekanntheit erlangten und 1975 entstand dann «Krokus». Der Band gelang 1979/80 der internationale Durchbruch mit «Metal Rendez-vous» und sie mischte einige Jahre weltweit vorne im Hardrock-Zirkus mit. Thomy hatte mit den Gitarrensoli auf Songs wie «Bedside Radio», Tokyo Nights» oder «Fire» grossen Anteil an diesem Erfolg. Das erste Konzert spielte Krokus in Gerlafingen zusammen mit der Schlager-Schunkel-Königin Nella Martinetti (die Vorstellung der beiden auf einer Bühne lässt mich ja innerlich leicht vergröhlen…) und Kiefer selbst spielte nach dem Ausstieg bei «Krokus» 1983 in der Band von Italiens Rockröhre Gianna Nannini.

1986 verstorben, wäre Kiefer am 19. April nächsten Jahres 70 Jahre alt geworden. «Eigentlich wollte ich schon immer einmal etwas machen», erzählt Daniel Kiefer, der jüngere Bruder. Der runde Geburtstag nun ist der würdige Anlass für ein Tribute-Konzert zu Ehren von Thomy Kiefer. Im letzten Frühling ging es los mit der Kontaktaufnahme zu ehemaligen Weggefährten. Auf Daniel Kiefers Frage, ob sie bei einem solchen Vorhaben dabei wären, stiess dieser überall auf offene Ohren.

So kommen am 19. Mai 2022 in der Kulturfabrik Kofmehl knapp 20 Musiker zusammen, um dem unvergesslichen Blues-Rock-Gitarristen zu gedenken. Es werden Weggefährten aus allen musikalischen Schaffensperioden von Thomy dabei sein. Sie spielen Songs, die er liebte, aber vor allem auch Songs, die Thomy selber schrieb oder mit seiner Gitarrenkunst verzierte. Die Musiker spielen alle ohne Gage, der Eintritt kommt zwei gemeinnützigen Institutionen zugute: Der Perspektive (Solothurn) und dem Frauenhaus Lilith Zentrum für Frauen und Kinder (Oberbuchsiten).

Noch eine Anmerkung zum Titel: Ich nehme mal an, dass sich Sting (zählt inzwischen auch schon 70 Lenze) und Thomy Kiefer nicht persönlich kannten. Obwohl: Vielleicht sind sie sich ja mal auf dem internationalen Musik-Parkett begegnet? Immerhin legten «The Police» in jener Zeit auch so richtig los. Anyway..: Der Brite hätte bestimmt nichts dagegen, wenn wir eine Zeile seines Songs «50‘000», den er nach dem Ableben von Prince, Leonard Cohen, David Bowie, Glenn Frey oder Lemmy Kilmister veröffentlichte (hör hier), auch auf Thomy beziehen.

«Thomy Kiefer’s 70th Anniversary Tribute Night»: 19. Mai 2022 in der Kulturfabrik Kofmehl. Details und Vorverkauf hier. Es spielen: Fernando von Arb (guit, Krokus), Peter Born (org, Kaktus), Marko Dermelj (guit, Kaktus, Thomy Kiefer Band), Andreas Fischlin (b, Terrible Noise), Freddy Steady (dr, Krokus), Henry Fries (voc, Henry and the Cityleaders), Tony Gloor (voc, Kaktus), Jimy Hofer (voc, Thomy Kiefer Band), Ben Jeger (org, Kaktus), Urs Jenni (harp), Pierre-Alain Kessi (guit, Henry and the Cityleaders), Crown Kocher (guit), Mark Kohler (guit, Krokus), Peter Kohler (dr), Flavio Mezzodi (dr, Krokus), Jürg Naegeli (b, Terrible Noise, Kaktus, Krokus), Chris von Rohr (b, voc, Inside, Krokus), Marc Storace (voc, Krokus), Supermax Schnyder (Thomy Kiefer Band), Housi Wittlin (voc, guit).

zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.