Dieses Jahr schaut zmitz im kulturellen Adventskalender, was bei Kunst- und Kulturschaffenden aus der Region grad so Aktuelles läuft. Mit dem Kultürchen 21 führt uns das Mausefalle-Team mit Schwung Richtung Jahresende.
Liebes Mausefalle-Team, woran seid ihr gerade?
Bis zur Dernière Anfang Dezember stand noch alles im Zeichen des Kindermärchens «D’Bremer Stadtmusikante». Das Singspiel war ein grosser Erfolg und hat für Gross und Klein ein paar heitere Stunden in den sonst eher tristen November gebracht. Aktuell befinden wir uns in der Schlussphase unserer Proben für das Stück «Fünf im gleichen Kleid» von Alan Ball. Wir haben zwar bereits vor einigen Monaten mit den Proben begonnen. Auf die Premiere hin wird’s aber immer konkreter. Vor wenigen Tagen haben wir das Bühnenbild hergerichtet sowie Kostüme und Requisiten zusammengestellt. Jetzt fehlen nur noch ein paar Details. Die Spannung steigt: Premiere feiern wir am Silvesterabend. Traditionellerweise bieten wir unseren Gästen dann eine Spezialaufführung mit Verköstigung und Anstossen um Mitternacht. Aufgrund der aktuellen Lage werden wir jedoch dieses Jahr auf eine reguläre Aufführung ausweichen. Im Januar 2022 folgen voraussichtlich weitere Aufführungen.
In der aktuellen Zeit ist es schwierig, sich bei Laune zu halten. Wie motiviert ihr euch im Theateralltag?
Das stimmt leider. Im vergangenen Jahr war der Theateralltag wie vieles eingeschränkt. Gleichzeitig lebt er aber von der physischen Interaktion und den persönlichen Erlebnissen. Abgesagte Proben und Aufführungen, aber auch das Fehlen des vergnügten Beisammenseins im Verein, hinterliessen Lücken. Hinzu kam die anhaltende Ungewissheit, wie es weitergehen würde. Ab und zu versuchten wir es mit Apéros über Videokonferenzen und sogar virtuellen Proben. Das half auf jeden Fall, um den Austausch untereinander aufrechtzuerhalten und ein Ziel vor Augen zu haben. Zugleich realisieren wir jetzt mehr denn je: Gemeinsame Proben, der Aufführungskitzel und das Zusammensitzen danach, machen den Theateralltag aus. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass der Aufführungsbetrieb aktuell möglich ist.
Welche Wünsche habt ihr für die Zukunft?
Das Theater Mausefalle lebt von der individuellen Leidenschaft, die seine ca. 60 Mitglieder seit bald 30 Jahren aufbringen. Sie sind (neben unseren Räumlichkeiten) das Herzstück des Theaters. Obwohl alle fest im Berufsleben oder Studium stehen, setzen sie sich in ihrer Freizeit komplett ehrenamtlich für das Theater ein, sei es als Schauspieler*innen, Bühnenbildner*innen, Techniker oder Betriebspersonal bei Aufführungen. Nur dank unserer Mitglieder können wir sechs bis acht Inszenierungen pro Saison auf die Bühne bringen und unserem hohen Qualitätsanspruch gerecht werden. Eine Herzensangelegenheit sind hier auch unsere Kinder- und Jugendkurse. Um besonders auch jungen Leuten einen Zugang zum Theater zu ermöglichen, bieten wir nebst regelmässigen Märchenaufführungen in Mundart drei kostenlose Kinder- bzw. Jugendkurse an. Das Interesse ist gross; wir führen nach wie vor eine Warteliste, weil die Plätze begrenzt sind. Wir wünschen uns, dass diese Begeisterung fürs Theater über alle Altersgruppen hinweg auch in Zukunft anhält.
Nicht zuletzt sind wir sehr dankbar für die wertvolle Unterstützung, die wir erhalten, gerade in herausfordernden Zeiten. Sei es von Sponsoren, die uns den Rücken stärken oder durch unseren Freundeskreis, einer Gruppe von Gönnern, die einen jährlichen Beitrag an den Betrieb des Theaters leisten. Wir hoffen, dass wir auch in den kommenden Jahren auf diesen einzigartigen Support setzen dürfen.
Infos zum Theater Mausefalle findet man hier.
Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.