Dieses Jahr schaut zmitz im kulturellen Adventskalender, was bei Kunst- und Kulturschaffenden aus der Region grad so Aktuelles läuft. Im 16. Kultürchen verlassen wir die Kantons- und Landesgrenze und schauen beim Solothurner Fotografen Christoph Däppen, was er im Künstleratelier in Paris macht.
Seit Juli lebt und arbeitet der Solothurner Fotograf Christoph Däppen in Paris. Dort nutzt er für ein halbes Jahr das Künstleratelier, das der Kanton Solothurn Kunstschaffenden anbietet. Für zmitz hat er kurz nach Ende des Aufenthalts ein paar Fotos zusammengestellt und über seine Entwicklung reflektiert.
«Meine Arbeit hier und der Bildstil, welchen ich versuche anzuwenden, ist eine Mischform aus zufälligen Begebenheiten, Reflexion der eigenen Gefühlswelt und daraus folgender, konkreter Weiterentwicklung eines Konzeptes.
Ich habe mir zu Beginn meines Aufenthaltes in Paris vorgenommen, nicht auf eine klar definierte Arbeit hin zu fotografieren und nach vorhersehbaren Sujets zu suchen, sondern vielmehr Dinge, welche meine Aufmerksamkeit erregen, in diesem Moment festzuhalten und erst zu einem späteren Zeitpunkt die entstandenen Eindrücke und Bilder zu interpretieren und in Relation zueinander zu stellen. Jeden Tag zog ich mit einer kleinen Kompaktkamera mit fest verbauter Brennweite los und lies die Stadt und die Menschen darin auf mich wirken. Diese Limitierung durch mein technisches Equipment half mir, mich vom Anspruch an technische Perfektion, welche ich in meinen Auftragsarbeiten verfolge, zu lösen und verlangte nach kreativen Möglichkeiten, meine Gefühle oder Ideen, welche ich in diesem Moment verspürte, mit begrenzten Mitteln umzusetzen.
Es dauert eine Weile sich von einem Bildstil zu lösen, den man jahrelang verfolgt hat und dementsprechend frustriert war ich gerade in den ersten Wochen meines Aufenthaltes hier mit meinen Ergebnissen. Doch nach und nach kristallisierte sich für mich heraus, was mich emotional und kreativ in Paris beschäftigte. Und dementsprechend wurden auch die Bilder strukturierter und für mich leichter interpretierbar.
Die Bilder im ‹Kultürchen› stehen sinnbildlich für meine Arbeit der letzten Wochen und Monate. Das ganze Konzept der Arbeit zu erklären, würde leider wohl den Rahmen hier sprengen. Aber hoffentlich ergibt sich im 2022 die Gelegenheit meine Bilder auszustellen und die Arbeit eingehender zu erläutern.»
Mehr zum Fotografen auf seiner Website oder gleich drüben bei Instagram.
zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.