Dieses Jahr schaut zmitz im kulturellen Adventskalender, was bei Kunst- und Kulturschaffenden aus der Region grad so Aktuelles läuft. Onur Dinc ist zwar nicht mehr in Solothurn ortsansässig, man könnte ihn wohl eher fast als Kunstnomaden bezeichnen. Wo er sein nächstes Wandgemäld malen wird, erzählt er im Kultürchen 15.
Neuseeland, Kanada, Berlin, Paris – das sind ein paar der Stationen, wo Onur Dinc nicht nur auf Reisen war, sondern sich auch mindestens an einer Hausmauer verewigt hat. Der Solothurner Künstler zieht mit Farbtöpfen und Pinseln um die halbe Welt, nur in Solothurn hatte er bis vor kurzem noch kein öffentlich zugängliches Wandgemälde – ein sogenanntes Mural – realisiert. Das hat sich Ende Oktober geändert. Ganz kurzfristig wurde er zur Umsetzung eines Bildes an der Hausmauer von «WaldSchweiz» am Rosenweg engagiert. Onur hatte spontan Zeit – und so war er eine Woche lang am Werk. Dies nicht nur unter Beobachtung von Passanten, sondern auch unter den Augen von Freunden und Verwandten, die es genossen, ihm wieder mal bei der Arbeit über die Schultern schauen zu können. Zwar war es ein Auftragsbild mit klaren Vorgaben – und somit noch nicht ein waschechter «Onur», aber der Künstler zeigte sich happy, seine zwei Kraftquellen, die Malerei und den Wald, in einem Bild vereinigen zu können.
Nun ist Onur wieder «on tour» – oder eben doch nicht ganz. «Nach Vollendung des Auftrages in Solothurn bin ich in meine Wohnung nach Berlin gefahren. Aufträge, die ich gehabt hätte, sind aufgrund der aktuellen Covid-Situation abgesagt worden – und so habe ich mir eine Auszeit in Portugal gegönnt. Sonne, Meer, gutes Essen, Spaziergänge … Zudem habe ich auch noch Freunde in der Algarve besucht, bei denen ich vor ein paar Jahren einen Auftrag erfüllen durfte.» Vor allem aber habe er ganz viele Eindrücke gesammelt: «Das Licht, die Strände, die zum Teil fast bizarren Felsformationen haben mich nicht losgelassen. Ich habe skizziert, fotografiert – und nun einen Kopf voller Ideen.» Seit ein paar Tagen ist er wieder in Deutschland, wo er bis Ende Jahr bleibt und in seinem Atelier die in den Ferien gesammelten Bildfragmente zusammenfügen und auf Leinwand bringen will.
Onur Dinc hat schon die halbe Welt bereist. In bester Erinnerung bleibt die Zusammenarbeit mit Umweltaktivisten in Neuseeland. Die dort gesammelten Erlebnisse durfte er damals in Form eines Murals umsetzen. Und nun folgt ein Auftrag, der auf diesem Bild basiert: «Der Leiter des Museums CCCC in Valencia hat dieses Bild gesehen und mich eingeladen, in seinem Museum eine Wand direkt neben dem Eingang zu gestalten.» Einzige Vorgabe: Das Bild muss die globale Erwärmung thematisieren. «Die Umsetzung wird installativ – ich bin frei und freue mich enorm auf diesen grossen, spannenden Auftrag in so einem wunderschönen Gebäude.»
Infos zu Onur und seinen Werken findet man hier.
Und hier gibt es noch mehr Infos zum Gemälde am Rosenweg in Solothurn.
Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.