Dieses Jahr schaut zmitz im kulturellen Adventskalender, was bei Kunst- und Kulturschaffenden aus der Region grad so Aktuelles läuft. Im 10. Kultürchen beim lokalen Radiosender «Radiologisch», der mit «SkaBeat & Reggae Fever» mit Sam Anneler und Kaspar Amsler ein neues Format lanciert hat. zmitz hat sich darüber mit «Radiologisch»-Präsident Pascal Humbert-Droz unterhalten.
Radiologisch gibt’s seit 2009. Erst habt Ihr jeweils im Oktober gesendet, jetzt dauerhaft. Wie viele Leute seid Ihr am Mikrofon und dahinter?
Ja das ist richtig. Bis 2017 sendeten wir über UKW und konnten daher eine spezielle Veranstaltungskonzession beantragen, mit der wir nur 30 Tage lang nutzen durften. Die Technologieförderung ermöglichte uns ab 2017 unser Radio über DAB+ zu verbreiten – seit dann senden wir 365 Tage im Jahr. Radiologisch ist als Verein organisiert. Aktuell zählen wir 13 Mitglieder. Diese 13 Personen sorgen dafür, dass das Radio rund läuft. Hinzu kommen dann noch die vielen Sendungsmachenden, welche das Programm mit abwechslungsreichen Sendungen bereichern. Die Anzahl Sendungsmacher*innen variiert sehr stark: Einige machen nur eine einzige Sendung, andere produzieren monatlich eine Sendung.
Was treibt euch an und motiviert euch über all die Jahre Tag für Tag?
Es ist toll zu sehen wie kreativ und vielfältig unsere Moderator*innen ihre Sendungen gestalten. Wir wollen uns klar von den Mainstream-Radios abheben, indem wir auch Sendungen ausstrahlen, die anderenorts den Weg nicht ins Programm finden würden. Wir sind stolz darauf so viele experimentelle Sendungen verbreiten zu können. Eine weitere Motivation sind die positiven Rückmeldungen von Leuten, die bei uns ihre erste Sendung produziert haben. Toll war auch die Freude in den Gesichtern der Kinder, die im Frühling und Sommer bei uns im Studio waren.
Mit «SkaBeat & Reggae Fever» habt Ihr ein neues Format im Programm. Wie kommt es vor, dass Ihr neue Sendungen aufnehmt oder auch alte aus dem Programm kippt?
Genau, «SkaBeat & Reggae Fever» wurde im Oktober das erste Mal ausgestrahlt. Das Sendungsformat ist immer am ersten Sonntag im Monat live bei Radiologisch zu hören. Weiter haben die beiden DJ einige Podcasts vorbereitet, welche Mitte Monat zur gleichen Zeit zu hören sind. Wie solche Sendungen entstehen, ist sehr unterschiedlich. In diesem Fall war es ein glücklicher Zufall: Im Sommer habe ich einen der beiden DJs in der Hafebar getroffen und ihn gefragt, ob er nicht Lust hätte mal eine Sendung bei uns zu machen…. Tja, und jetzt kommt er einmal im Monat mit seinem DJ-Kollegen zu uns ins Studio.
Die neue Sendung machen Sam Anneler und Kaspar Amsler, zwei externe DJs. Auch für andere Sendungen oder neue Ideen sucht Ihr Leute von «draussen». Wie kommt dann eine Sendung – von der ersten Anregung bis zur Übertragung – zustande?
Viele «unserer» Sendungen werden von Externen produziert. Radiologisch ist eine Plattform für radiointeressierte Personen, die ihre eigenen Sendungen machen wollen. Die meisten sind zum ersten Mal in einem Studio und haben daher keine Erfahrung im Radiomachen. Wir als Verein unterstützen diese Sendungsmachenden in dem wir ihnen alles zeigen was sie wissen müssen. Bei Bedarf coachen wir die Moderator*innen während der Sendung und/oder geben ihnen Tipps für künftige Sendungen. Wer also nun Lust gekriegt hat auch eine eigene Sendung bei Radiologisch auszustrahlen, kann gern das Anmeldeformular auf unserer Website ausfüllen… Wir freuen uns über neue Ideen und neue Stimmen!
Radio ist eine sehr technische Angelegenheit. Wie habt Ihr über die Zeit euer Equipment zusammengetragen?
Wir haben das grosse Glück einige sehr erfahrene Techniker im Team zu haben, die unser Equipment und auch die Informatik am Laufen erhalten. Der grosse Teil der Infrastruktur konnten wir über Kontakte beim SRF beschaffen – dieses Material ist zwar schon relativ alt, funktioniert aber noch einwandfrei!
«Radiologisch» hören kannst Du auch online. Stream und Programm hier. Das nächste Mal gibts «SkaBeat & Reggae Fever» am 19. Dezember ab 16 Uhr.
zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.