Dieses Jahr schaut zmitz im kulturellen Adventskalender, was bei Kunst- und Kulturschaffenden aus der Region grad so Aktuelles läuft. Im 6. Kultürchen mit der Solothurner Künstlerin Annatina Graf, die neuerdings den kompletten Weitblick hat und schon bald im Viewer auf dem Amthausplatz zu sehen ist.
Du hast im Sommer dein Atelier aus dem 1. in den 3. Stock gezügelt komplett. Wieso? Brauchtest Du mehr Weitblick?
Ich bin jetzt tatsächlich auf dem Helikon angekommen, nach der griechischen Mythologie also am Sitz der Musen (lacht). Nein, im Ernst: Ich habe eine sich bietende Gelegenheit beim Schopf gepackt und habe nun mehr Raum und mehr Licht für meine Kunst.
Und wie ist das so, wenn einem während des Räumens das ganze Schaffen durch die Hände geht? Wenn man quasi das ganze künstlerische Leben um- und neu einräumt?
Ausräumen, einräumen, Werk für Werk – das ähnelt dem Blättern in einem Fotoalbum, ruft Erinnerungen wach, aber auch Erstaunen über die Quantität. Da tauchen längst vergessene, manchmal auch verdrängte Arbeiten auf. Und ich entdecke Zusammenhänge, die ich nicht sehe, solange ich mit einer einzelnen Arbeit oder einer Serie beschäftigt bin.
Und jetzt? Woran bist Du gerade?
Am Ausfüllen der Steuererklärung, wobei: Viel auszufüllen – vor allem bei den Einnahmen – gibt es für Künstlerinnen und Künstler im Moment ja nicht. Vor allem aber arbeite ich gegenwärtig an einer Videoinstallation, die ich ab Januar 2022 für zwei Monate im Viewer der Kunstvereins Solothurn auf dem Amthausplatz präsentieren werde. Glücklicherweise kann ich dabei auf die Hilfe der Videocompany in Zofingen und die Unterstützung des Kunstvereins zählen. Mehr möchte ich dazu eigentlich nicht sagen – ich erwarte den Moment des Installierens mit grosser Spannung und werde mich riesig freuen, wenn alles wie geplant, gelingt.
Mehr zu Annatina Graf hier.
zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.