Dieses Jahr schaut zmitz im kulturellen Adventskalender, was bei Kunst- und Kulturschaffenden aus der Region grad so Aktuelles läuft. Im 5. Kultürchen mit dem 14 jährigen Lucien Deubel – einem der Solothurner Singknaben.

Am kommenden Wochenende wird in der Jesuitenkirche Solothurn der traditionelle Anlass – das «Weihnachtsoratorium» – der Singknaben Solothurn zur Aufführung gelangen. Seit vielen, vielen Jahren sind diese Konzerte nicht mehr aus der Agenda des professionellen Knabenchors wegzudenken. Bachs Werk ist so gross, dass eine Aufführung des ganzen Oratoriums den Rahmen sprengen würde. So konzentriert man sich alljährlich nur auf drei der sechs Kantaten. Die Kantate I ist immer gesetzt. Denn ein Weihnachtsoratorium ohne den energiegeladenen Start mit «Jauchzet, frohlocket» ist schlicht und einfach nicht möglich –  zu viel des gewaltigen Werkes ginge schon mit den ersten Tönen verloren.

Der Ipsacher Singknabe Lucien Deubel war schon ein paar mal mit von der Partie. Für ihn ist das Weihnachtsoratorium ein besonderes Werk: «Es erinnert mich auf eine beeindruckende Art und Weise an das Weihnachtsgeschehen. Gott kommt als Mensch auf die Erde. Und dieses grossartige Ereignis feiern wir mit Lobpreis und Anbetung mit Gesang. Das zeichnet das Weihnachtsoratorium für mich aus.» Der 14 Jährige, der bei den diesjährigen Aufführungen einen Solopart hat, ist auch sonst sehr engagiert: «Meine Leidenschaften sind nebst dem Singen auch noch Schauspiel, Geige und das Handwerk.»

2014 hat er bei den Singknaben den Grundkurs absolviert. Seit November 2015 ist er offiziell im Chor. Und so blickt er schon auf ganz viele Erinnerungen mit dem Chor zurück: «Highlights waren die Konzertreisen nach England und Rom. Oder auch die ganz spontanen Singeinlagen auf der Strasse oder in einem Bahnhof. Auch die Lager im Tessin sowie auf dem Balmberg bleiben unvergesslich. In meinem ersten Jahr als offizieller Singknabe war ich zudem 2016 am Europäischen Jugendchor Festival (EJCF). Aber ja, mein besonderes Highlight sind schon die jährlichen Aufführungen des Weihnachtsoratoriums sowie das Weihnachtssingen.» Und auf diese Konzerte hin sind die Singknaben nun aktuell ganz intensiv am üben.

Bleibt da noch Zeit für private Adventsaktivitäten? «Ja klar. Mit Wichtelgeschenken in der Schule, Adventskränzen, roten Kerzen und Gebäck komme ich auch privat in Stimmung. Aber die beste Vorbereitung auf Weihnachten sind wirklich die Gesangsproben für das Weihnachtsoratorium.»

Bei den diesjährigen Aufführungen des Oratoriums steht der Chor erstmals unter der Führung des neuen Leiters Tobias Stückelberger. Auch dieser freut sich auf den Traditions-Auftritt – und besonders freut ihn, dass dieses Jahr wieder ein Kinderoratorium aufgeführt werden kann: «Da habe ich die Möglichkeit, das Ganze auch etwas persönlicher zu gestalten.»

Infos zu den Singknaben und zum «Weihnachtsoratorium» findet man hier.

Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.