Dieses Jahr schaut zmitz im kulturellen Adventskalender, was bei Kunst- und Kulturschaffenden aus der Region grad so Aktuelles läuft. Im 4. Kultürchen mit Silvia Rietz, die seit über 20 Jahren Konzerte im Museum Blumenstein Solothurn und in der Marienkirche veranstaltet. Das nächste am Sonntag.

Abdiel Montes de Oca war in den letzten Jahren mehrfach im Rahmen von Weihnachtskonzerten dein Gast. Ist sein Besuch zu einer liebgewonnenen «Weihnachtstradtition» geworden?
Silvia Rietz: Abdiel kenne ihn seit zwanzig Jahren. Er dirigiert, spielt Klavier und singt, ist in verschiedensten Genres zuhause. Mit seinem lateinamerikanischen Ensemble «Havana del Alma» gastierte er mehrmals bei uns, aber auch als Begleiter von Sängerinnen und Sängern. Mit Rosa Elvira Sierra war er letztes Jahr bei den Musikalischen Andachten in der Marienkirche Solothurn zu Gast. Das Publikum war dermassen begeistert, da beschloss ich, dies als Weihnachtskonzert ins Blumenstein zu bringen und mit dem verdienten «Blumenstein-Debut» für Rosa Elvira zu verbinden. Jedes Jahr freue ich mich auf das Weihnachtskonzert und fange schon früh an, eine passende Weihnachtsgeschichte zu suchen. Aber egal wer auch immer auftritt, um eines kommen sie nicht herum: Ich wünsche mir immer «Adeste fideles» als Zugabe. Dann fängt Weihnachten an…

Seit wann veranstaltest Du die Konzerte im Blumenstein überhaupt? Und wie viele waren es bis dato?
Rietz: 1998 habe ich auf Anfrage von Stadtpräsident Kurt Fluri und dem damaligen Tourismusdirektor Erich Egli die etwas eingeschlafene, von Charles Dobler geleitete Konzertreihe «Matinéen im Schloss Blumenstein» übernommen und als «Musik im Blumenstein» weitergeführt. In 22 Jahren habe ich im Blumenstein rund 160 Konzerte organisiert und in den 18 Jahren «Musikalische Andachten» in der Marienkirche Solothurn und gelegentlichen Konzerten im Kloster Visitation, dessen Förderverein ich 2010 gründete, werden es wohl gegen 400 Konzerte.

Wie viel Zeit wendest Du pro Saison für die Konzerte im Blumenstein auf?
Rietz: Da ich ausser dem Apéro praktisch alles in Personalunion mache, vom Programm gestalten, Budgetieren, Sponsorensuche, Künstler engagieren, Werbung und Moderation der Konzerte, darf ich die Stunden gar nicht zählen…

Wie findest Du und engagierst Du die Musiker*innen?
Rietz: In all den Jahren habe ich mir ein breites Netzwerk aufgebaut und in der Klassikszene einen Namen geschaffen. Dabei war mein Beruf als Journalistin und die früheren 15 Jahre im OK des damaligen Classic Open Air Solothurn anfangs sicher hilfreich.

Gibt es in all den Konzerten der Vergangenheit ein Highlight?
Rietz: Da ich der grösste Verdi-Fan in Westeuropa bin (lacht), waren das Gedenkkonzert zum 100 Todestag 2001 mit Boiko Zvetanov und jene drei Verdi-Galas zum 100. Geburtstag 2013 mit Niclas Oettermann, Luisella del Pietro und Krum Galabov (Foto) meine persönlichen Höhepunkte. Weltweit singen nur sehr wenig farbige Sänger Verdis «Otello», den Mohr von Venedig. Dass wir 2017 Weltstar Michael Austin und seinen Sohn, den mittlerweile an der Metropolitan gastierenden Justin Austin, zu Gast hatten, verbuche ich als weiteres unter zahlreichen Highlights.

Und gibt es noch ein Konzert, eine*n Musiker*in, den oder die Du gern ins Blumenstein bringen möchtest?
Rietz: Wir hatten Sol Gabetta, Patricia Kopatchinskaja, Dimitri Ashkenazy und andere Grössen da. Mein – nicht finanzierbarer – Traum wäre, Bariton Thomas Hampson oder Belcantokönigin Cecilia Bartoli einmal nicht nur in Zürich oder Luzern, sondern auch im Roten Salon zu hören. Träumen darf man ja…

Sonntag, 5. Dezember, 10.30 Uhr, Weihnachtskonzert mit Rosa Elvira Sierra und Abdiel Montes de Oca im Museum Blumenstein Solothurn; Details hier. (Bild oben: Silvia Reitz, 2.v.l., während der Verdi-Gala im Museum Blumenstein ganz im Element. Bild unten: Abdiel Montes de Oca und Rosa Elvira Sierra)

zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.