Drei junge Solothurner Kunstschaffende bespielen bis am 9. Januar das Künstlerhaus S11: Simone Etter, Severin Hallauer und Lorenzo Salafia zeigen ihre Arbeiten als aktuelle Träger*innen von kantonalen Förderpreisen.

Jedes Jahr bietet das Künstlerhaus S11 in Zusammenarbeit mit dem Kantonalen Kuratorium für Kulturförderung jenen jungen Kunstschaffenden, die im aktuellen Jahr Förderpreise des Kantons erhalten haben, die Möglichkeit, ihre Arbeit zu zeigen. Seit heute sind auf den drei Stockwerken des Hauses drei Kunstschaffende aus dem Bereich Bildende Kunst zu sehen, die auf jeden Fall einen Besuch lohnen. Ihre Ansätze sind unterschiedlich, spannend, herausfordernd.

Da wäre etwa Lorenzo Salafia (Bild oben). Der 1983 in Bern geborene Kunstschaffende thematisiert den Raum, in dem wir leben, und spiegelt unser Handeln und Verhalten. In seiner künstlerischen Auseinandersetzung befragt er die verschiedenen Schichten der Zeit, Material, Körper und Poesie. Im Künstlerhaus zeigt Lorenzo Salafia zum einen die Arbeit «sogno apocalittico», die natürliche Prozesse aufgreift, zum anderen das Werk «Autochrom»: Die Elemente, aus denen sich dieses Werk zusammensetzt, sind lose aufeinandergestapelt und lassen sich wie Module in verschiedenen Konstellationen kombinieren.

 

Performances, Videos und multimediale Installationen sind die Domänen von Severin Hallauer (*1996, oben). Er drückt sich zu philosophischen und gesellschaftspolitischen Themen aus und verbindet dabei sozialkritische Elemente mit intimen Erfahrungsberichten. Der Künstler lebt zurzeit in Mexico City und Chicago und thematisiert in der Ausstellung den Weggang aus Europa und insbesondere der Schweiz und sein Leben und Erleben im Ausland. Die im Künstlerhaus gezeigten Werke schuf Hallauer unter dem Titel «Loving Switzerland» eigens für die Ausstellung im Zeitraum der vergangenen Monate.

 

Simone Etter (*1982) schliesslich befragt mittels Spaziergängen, Aktionen und Interventionen im öffentlichen Raum sowohl kritisch die Gegenwart, soziodynamische Prozesse und auch ihr eigenes Schaffen und Handeln selbst. Die Künstlerin war bereits im Rahmen der vergangenen Ausstellung im S11 als Teil des künstlerinnenkollektivs marsie zu sehen. Mit der Rauminstallation «All In» erlebt das Publikum, was es heisst, als junge Künstlerin am Karrierebeginn in den Markt geworfen zu werden, sich dann zurecht zu finden, zu positionieren, sich immer wieder zu hinterfragen, konsequent zu bleiben, viel zu arbeiten, mit Vorurteilen konfrontiert zu sein. Das möchte sie für die Ausstellungsbesuchenden in den Ohren, mit den Augen, an der Nase, mit ihren Füssen, und unter der Haut erlebbar machen.

Von Simone Etter wird bald wieder an dieser Stelle zu lesen sein. Sie wird mit den und für die Mitglieder des Vereins zmitz einen Art Walk durch Solothurn unternehmen. Die Aktion haben Etter, das Künstlerhaus S11 und zmitz in den vergangenen Monaten geplant und realisiert. Wir freuen uns sehr und sind enorm gespannt!

Bis dahin und darüber hinaus bis am 9. Januar wird sie mit Severin Hallauer und Lorenzo Salafia im Künstlerhaus S11 zu sehen sein.

Details hier.

zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.