Franco Müller ist immer auf der Suche. Nach neuen Wegen, neuen Ideen, nach einer Weiterentwicklung seines Schaffens. Fündig wurde er aktuell in der Galerie «Löiegruebe».

Schon seit vielen Jahren befasst sich Franco Müller mit der Frage, wie er seine Bilder digital verändern könnte. Spiegeln, verzerren, übermalen, farblich verändern… Vor 20 Jahren waren es gespiegelte Fotografien rund um Autobahnen. Heute sind es auch wieder Fotografien, diesmal aber digital verändert, indem er das Bild mittels Software verfremdet. «Das zweite Bild» ist, was er uns aktuell in der Galerie «Löiegruebe» in Solothurn dazu zeigt. Natürlich zeigt uns Franco Müller aber nicht nur ein Bild – oder zwei Bilder – , denn wo ein zweites ist, müsste ja auch ein erstes sein. Der Ausstellungstitel rührt daher, dass eben jedes der gezeigten Bilder eine Vorlage hat. Diese wird dann verfremdet und bearbeitet, bis Müller eine neue Version eines seiner Bilder geschaffen hat. Bis er sich selbst gecovert hat (Sorry, dieses Wortbild habe ich einem anderen Galeriebesucher geklaut). Wann das ist, wann der Zeitpunkt der «idealen» Bearbeitung erreicht ist, «das ist das schwierig», sagt der Künstler bei einem Besuch in der Galerie mit einem Schulterzucken und seinem verschmitzten Lächeln, das selbst hinter der Atemschutzmaske gut lesbar ist.

Denn Franco Müller trifft diesen Zeitpunkt genau. Da kann er sich auf sein Gespür verlassen. Und auch wenn diese Form der Bearbeitung ein Prozess mit vielen unterschiedlichen Schritten ist, will der Künstler die Werke nicht einfach nur als Variationen der Vorlage verstanden haben. Nicht als … – sozusagen dokumentierte Zwischenschritte seiner Arbeit, sondern als eigenständige Bilder. Losgelöst von seiner Vorlage. «Deren ebenbürtig», wie er sagt.

Neben diesem neuen Ansatz sieht man in der Galerie «Löiegruebe» auch den eher klassischen Franco Müller. – Gut, was ist das schon, der «klassische» Franco Müller? Sagen wirs so: Man erkennt, und das gilt auch für die «zweiten Bilder», immer, woher Müller kommt. Er verfolgt ein Leitmotiv (diese Anlehnung an die Musik ist nun aber meine eigene!): Formen, Farben, Techniken, Kompositionen variieren und treten unterschiedlich kombiniert auf. Doch eines jeweils macht das Bild vor einem unverkennbar. Auch unverkennbar neu.

Das zweite Bild auf Vimeo, © Franco Müller.

«Das zweite Bild», noch bis 10. April in der Galerie «Löiegrube» an der Löwengasse Solothurn. Details online.

zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.