Im Kultürchen, dem zmitz-Adventskalender, schauen wir dieses Jahr mal auf die Jungen in der Kultur. Wie sind sie zu dem gekommen, was sie machen? Und wieso machen sie das? Heute fragt zmitz nach bei der 15-jährigen Musikerin Zoey.
Wer bist du, was machst du?
Zoey: Mein Name ist Zoey, ich bin 15 Jahre alt und komme aus dem Wasseramt. Aktuell besuche ich die Sonderklasse für Sport/Kultur an der Kantonsschule Solothurn. Ich bin Musikerin, spiele Gitarre, Klavier, singe, schreibe Songs und produziere meine eigene Musik. Ausserdem trete ich als Solokünstlerin live auf.
Was wolltest du mal werden?
Zoey: Als ich mit drei Jahren meine erste Ukulele bekommen habe, begann die Begeisterung für die Musik. Seit diesem Moment höre ich nonstop eine Melodie im Ohr und befinde mich im Bann der Musik. Für mich war also immer klar, dass ich später einen musikalischen Beruf ausüben möchte. Da ich noch mitten in der Schulausbildung bin, ist die Berufswahl ein aktuelles Thema, mit welchem ich mich auseinandersetze. In der Kanti habe ich das Glück, musikalisch gefördert zu werden. Wir bekommen viel Zeit, um zu üben. In welche Fachrichtung ich später gehen will, steht noch offen. Interessieren würde mich von Musikpädagogik über ein Pop-Studium bis hin zum Sound-Engineering alles.
Was sind deine aktuellen Projekte?
Zoey: Zurzeit arbeite ich viel an meiner eigenen Musik. Ein klares Ziel ist es, in den nächsten Wochen meinen ersten eigenen Song aufzunehmen und zu veröffentlichen. Da wir uns alle in einer unklaren Situation befinden, ist es schwierig, sich auf Liveshows vorzubereiten. Jedoch beschäftige ich mich mit meinem Repertoire, um in besseren Zeiten hoffentlich viel Konzerterfahrungen sammeln zu können.
Wo siehst du dich in 20 Jahren?
Zoey: 20 Jahre, das ist mehr als ich alt bin. 😉 Ich denke nicht, dass ich über zwei Jahrzehnte hinweg eine realistische Einschätzung treffen kann, machen tu ich es trotzdem 🙂 . In 20 Jahren sehe ich mich im Tonstudio viele Songs für mich und andere Künstler aufnehmen. Hoffentlich darf ich an diversen Auftritten teilhaben und mit meiner Familie während dem Autofahren eigene Songs im Radio hören. Mir ist bewusst, dass eine erfolgreiche Karriere auch ein Quäntchen Glück braucht. Jedoch glaube ich an mich und meine Ziele und das ist doch das Wichtigste, oder nicht? Wie soll man etwas erreichen, ohne daran zu Glauben… Sagen wir so: ich glaube daran, Glück zu haben!
Welche Kulturanlässe besuchst du selber in deiner Freizeit?
Zoey: Ich selber gehe an viele OpenStages. Dort bin ich meistens selber ein Teil der Show, jedoch liebe ich die Anlässe, weil man viele talentierte MusikerInnen kennenlernt. Ein absolutes MUSS sind ausserdem die Solothurner Fasnacht, die Filmtage und das Openair Etziken, bei dem ich schon viele Jahre als Helferin arbeite… Wer weiss, vielleicht werde ich in ein paar Jahren auch auf die Bühne befördert 🙂 .
Welchen Traum möchtest Du gerne noch erfüllt haben?
Zoey: Ich würde sehr gerne einmal in der Kulturfabrik Kofmehl auftreten. Schon als kleines Kind fuhr ich immer daran vorbei und mein erster Konzertbesuch fand auch dort statt. Das Kofmehl ist quasi das Hallenstadion von Solothurn. Ich träume schon lange davon, in Zukunft ein Konzert im Köfu zu spielen, an dem viele Solothurner zuhören kommen. Tatsächlich habe ich in jüngeren Jahren alles von A bis Z durchgeplant, wer dann ein VIP Ticket bekommt und wer wo sitzt 😉 .
Was wolltest du schon immer mal machen, hast dich aber nicht getraut?
Zoey: Ich wollte schon immer mal an einem Konzert auf Französisch singen. Ich finde es eine sehr schöne Sprache, allerdings habe ich keine hohe Erfolgsquote an den Schulprüfungen. Durch das hatte ich bisher noch nicht den Mumm dazu, live französische Songs zu singen, da ja jemand merken könnte, wie viel ich jede einzelne Phrase repetieren musste, bis die Aussprache passte. 😉
Mit wem würdest du gerne mal zusammenarbeiten?
Zoey: Ich würde mich unglaublich gerne mit Finneas und Billie Eilish unterhalten. Es würde mir sogar schon reichen, ihnen als stille Beobachterin aus der Ferne zuzuschauen, so bescheiden bin ich 🙂 . Sie haben im Kinderzimmer begonnen ihr Album aufzunehmen, so wie ich es gerade mache. Durch harte Arbeit wurden sie erfolgreich. Finneas ist ein ausgezeichneter Musikproduzent! Ich bin mir sicher, dass ein Gespräch mit ihm sehr interessant wäre. Über meinem Studiopult hängt ein Schild mit der Aufschrift «10’000 hours». Solange müsse man üben, um ein Meister in etwas zu sein…
Mehr von der Musikerin gibts u.a. auf Facebook, Instagram und auf ihrer Website
Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.