Im Kultürchen, dem zmitz-Adventskalender, schauen wir dieses Jahr mal auf die Jungen in der Kultur. Wie sind sie zu dem gekommen, was sie machen? Und wieso machen sie das? Heute fragt zmitz nach bei Joe Berger, der zurzeit ein Praktikum bei den Solothurner Filmtagen absolviert.

Wer bist du, was machst du?
Joe Berger: Mein Name ist Joe Berger. Ich wuchs im Lauterbrunnental auf und bin in der Filmbranche tätig. Ich bin ausgebildeter Holzbildhauer, studierte Video in Luzern und bin zurzeit bei den Solothurner Filmtagen als Praktikant Filmlogistik angestellt.

Was wolltest du mal werden?
Berger: Meeresbiologe.

Wie sieht dein kulturelles Engagement genau aus – und kannst du davon leben?
Berger: Ich sehe mich noch immer «in Ausbildung». Ich bewege mich zurzeit also zwischen «Gefallen» und «Freundschaftspreisen» und Praktikumslohn umher. 2021 will ich es aber ernster angehen.

Wie sieht dein Werdegang aus?
Berger: Ich habe als Erstes nach der Schule eine Ausbildung zum Holzbildhauer in Brienz absolviert. Seither kamen der Vorkurs und ein Bachelorstudium in Film in Luzern dazu. Ich male, modelliere, zeichne, musiziere. Ich sehe mich immer deutlicher als Mediengestalter, da ein solcher Begriff mir viele mediale Freiheiten erlaubt.

Womit beschäftigst du dich aktuell?
Berger: Zurzeit bin ich als Praktikant der Solothurner Filmtage für die Filmlogistik zuständig. Andere Kurzfilmprojekte sind derweil in der Entwicklung und werden hoffentlich 2021 dann realisiert.

Wo siehst du dich in 20 Jahren?
Berger: Ich möchte bis dahin ein eigenes Atelier haben, eine 3D-Werkstatt und allenfalls einen Skulpturengarten aufgleisen, da ich mich auch sehr für Botanik interessiere. Dies allerdings alles nicht im Alleingang.

Hast du einen Lieblingskulturschaffenden aus der Region?
Berger: Ich schätze die Arbeit von Selin Dettwiler sehr. Sie kann mir als Cutterin eine Menge beibringen – und mich auch beruhigen, wenn ich etwas überfordert bin mit der eigenen Arbeit. Auch die Illustrationen von Jacqueline Grütter gefallen mir sehr, besonders die Portraits. Und da Drei eine schöne Zahl ist, erwähne ich hier auch gerne noch den Fotografen Simon von Gunten, der eine grosse Bandbreite an Fotografien gemacht hat und mit dem ich im Verlauf des Praktikums auch zusammenarbeiten durfte. Solothurn hat viele tolle kreative Köpfe!

Welche Kulturanlässe besuchst du selber in deiner Freizeit?
Berger: Filmfestivals, Ausstellungen, Bildhauersymposien und besonders viele Konzerte. War dieses Jahr natürlich nicht gut möglich. «Online“» kann vieles, aber «vor Ort Anlässe» kann man so bestimmt nicht ersetzen.

Welchen Traum möchtest Du gerne noch erfüllt haben?
Berger: Ich möchte mich viel mehr mit Sounddesign befassen und mich allenfalls auch in diese Richtung weiter ausbilden lassen, da ich selber auch musiziere und auch als Editor eine grosse Freude am Jonglieren mit den etlichen Tonspuren habe.

Mit wem würdest du gerne mal zusammenarbeiten?
Berger: Christobal Tapia Dever ist ein Komponist, der Musik und Sounddesign auf eine sehr natürliche, auch etwas bizarre Art und Weise zusammenbringen kann. Zudem würde ich auch weiterhin gerne Freunde für Projekte anfragen, da dieses zusammen entwickeln, umsetzen und erleben von Projekten mir grosse Freude bereitet.

 

 

Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.