Im Kultürchen, dem zmitz-Adventskalender, schauen wir dieses Jahr mal auf die Jungen in der Kultur. Wie sind sie zu dem gekommen, was sie machen? Und wieso machen sie das? Heute fragt zmitz nach bei Musiker David Bürgi aus Kestenholz.

Wer bist du, was machst du?
David Bürgi: Mein Name ist David Bürgi. Ich bin 23 Jahre alt und komme aus Kestenholz. Zusammen mit meinem Bruder Nico mache ich unter dem Namen «Zero Latency» elektronische Musik. Im Moment mache ich die Berufsmaturität im Bereich Gestaltung und Kunst in Olten.

Wie sieht dein Werdegang aus?
Bürgi: Durch meinen Vater kam ich schon früh in Berührung mit der Musik. Mein Bruder und ich begleiteten die verschiedenen Chöre meines Vaters zuerst mit dem Glockenspiel, später mit der Gitarre, Bass, Schlagzeug und dem Piano. In der Oberstufe spielte ich in der Schülerband, später in diversen Formationen an Geburtstagen, Hochzeiten und anderen Veranstaltungen. Meine Leidenschaft für die elektronische Musik kam erst später. Mein Onkel, Chris Bürgi ist Gitarrist bei Irrwisch und half mir beim «Bau» bzw. der Installation meines Homestudios. Was zuerst als Aufnahmeraum für meine damalige Band gedacht war, wurde nach und nach zu einem auf elektronische Musik fokussierten Studio umfunktioniert. Seit 2016 wird dort fast täglich an neuer Musik gebastelt.

Was sind deine aktuellen Projekte?
Bürgi: Im Moment bin ich an der Fertigstellung von zwei Tracks, die in den nächsten Tagen auf allen gängigen Plattformen – Youtube, iTunes, Spotify – erscheinen werden. Einer der beiden Songs entstand im Frühling während des «Lockdowns». Das Spezielle an diesem Song ist, dass alle Sounds aus unserer Küche und aus unserem Garten stammen. Dabei wurden Dinge wie Schwingbesen, Töpfe oder Raffeln zu Kickdrums, Snares und Shakers. Ein kurzes Video, wie das gemacht wurde, wird in den nächsten Tagen auf dem Instagram-Profil von «Zero Latency» zu finden sein.

Wo siehst du dich in 20 Jahren?
Bürgi: Es ist nicht mehr mein Ziel von der Musik leben zu können. Auf jeden Fall nicht als Vollzeitjob. Es ist extrem schwierig, als Musiker ein geregeltes Einkommen zu haben. Gerade in dieser Zeit sieht man, wie die Musik- und Veranstaltungsszene auf äussere Einflüsse angewiesen ist. Ich denke auch, dass man als Vollzeitmusiker die Freude an der Musik und ihrer Entstehung verlieren könnte und das möchte ich um jeden Preis verhindern. Wo ich mich genau sehe in 20 Jahren ist eine gute Frage. Auf jeden Fall werde ich auch dann noch, in irgendeiner Form, Musik machen.

Hast du einen Lieblingskulturschaffenden aus der Region?
Bürgi: Es gibt unglaubliche viele talentierte Musiker in unserem Umkreis. Am meisten geprägt haben mich jedoch der Musiker Daniel Meister aus Oensingen und die Band Irrwisch. Ich konnte und kann immer noch sehr viel von ihnen lernen und ich bin dankbar für die unzähligen Stunden, die sie mit mir an meiner Musik gearbeitet haben. Ausserdem bin ich grosser «Gleis 5»-Fan. Die Band mit der Sängerin Jeannine Wiemann, ebenfalls aus Kestenholz, hat dieses Jahr ihre Debütsingle released und spielt nächstes Jahr am Openair St. Peter at Sunset in Kestenholz. Das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. 

Mit wem würdest du gerne mal zusammenarbeiten?
Bürgi: Am besten mit allen jungen, begeisterten Musikern aus der Region. Es macht sehr viel Spass zusammen ein Ziel zu verfolgen und voneinander zu lernen. Dieses Jahr durfte ich diese Erfahrung schon mit der Sängerin Taylor Eng aus Olten machen und bei unserem neusten Song mit der Sängerin Katja Imoberdorf aus Kestenholz. Ich hoffe, dass ich auch in Zukunft mit ihnen und anderen Musikschaffenden zusammenarbeiten darf. Natürlich bin ich auch immer offen für neue Kollaborationen.

zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.