Im Kultürchen, dem zmitz-Adventskalender, schauen wir dieses Jahr mal auf die Jungen in der Kultur. Wie sind sie zu dem gekommen, was sie machen? Und wieso machen sie das? Heute fragt zmitz nach bei Aaron Doukpo, einem Modedesigner und Maler aus Grenchen.
Wer bist du, was machst du?
Aaron Doukpo: Ich bin Aaron Doukpo, ein 22 Jahre alter Künstler aus Grenchen. Ich designe Kleider und habe bis jetzt sieben Modenschauen durchgeführt. Neben dem male ich auch Bilder und habe auch schon ein Buch geschrieben.
Was wolltest du mal werden?
Doukpo: Wenn ich so zurückdenke, wollte ich schon seit ich denken kann Künstler werden. Ich konnte es aber für die längste Zeit nicht richtig ausdrücken, weil Künstler immer eingeboxed wurden. Es kam mir immer vor, als müsste man sich für eine Kunst-Art entscheiden und dann nur das machen. Und Ich wollte nicht auf eine Kunstform reduziert werden.
Wie sieht dein kulturelles Engagement genau aus – und kannst du davon leben?
Doukpo: Ich habe seit 2013 mein eigenes Mode-Lable FYL, für das ich Kleider designe und nähe und auch Modenschauen veranstalte. Bis jetzt habe ich 7 Modenschauen gemacht und davon habe ich 5 komplett Independent organisiert und finanziert. Neben dem male ich auch Bilder, vorwiegend mit Acrylfarbe und Pastellkreide auf Leinwand, Papier oder Holz – zu sehen auf Instagram @juiceis_online. Ich habe auch schon ein Buch geschrieben, das sich um die Kunst und Philosophie dreht, und arbeite momentan an meinem zweiten Buch, das sich mehr auf Geschichten fokussiert. Ich mag das Mischen und Praktizieren verschiedener Kunstformen, weil es mir schlussendlich mehr Freiheit gibt, meine Kreativität auszuüben. Deshalb versuche ich immer mehr zu lernen und meinen Horizont zu erweitern. Ich habe letztes Jahr im November selbst eine Kunstaustellung organisiert, um meine Werke vorzustellen. Da ich noch bei meinen Eltern wohne, geht das Leben von der Kunst gerade noch so. Aber es sieht eher kritisch aus, um ehrlich zu sein. Aber ich werde es weiterhin probieren.
Was sind deine aktuellen Projekte?/Womit beschäftigst du dich aktuell?
Doukpo: Ich bin sehr viel am Malen, in der Hoffnung dass ich im neuen Jahr wieder eine Kunstaustellung machen kann. Ausserdem arbeite ich an einem neuen Buch «They`ll get Me when I`m Dead», eine Sammlung von Gedichten und Kurzgeschichten, die ich am schreiben bin.
Hast du einen Lieblingskulturschaffenden aus der Region?
Doukpo: Ich treffe und tausche mich nicht so viel mit anderen Künstlern aus der Region aus, wie ich eigentlich sollte, weil ich einfach viel Zeit in meinem Atelier verbringe und dort nonstop arbeite. Aber zwei Künstler aus der Region, die ich in den letzten Jahren kennen gelernt habe und deren Kunst mir immer wieder Freude bereitet, sind Pato, ein Rapper aus Solothurn. Ich habe selten jemanden gesehen der so viel Elan und Freude in seine Kunst steckt. Wenn ich mir seine Musik anhöre, höre ich jemanden, der liebt, was er macht. Und dann LISHEVA. Von ihr hab ich noch nicht so viel gehört, aber alles, was ich gehört habe, liebte ich sofort. Sie ist super authentisch, talentiert und wählerisch, was ihre Musik angeht. Was sich aber auch auszahlt, denn jedes Mal, wenn ich etwas von ihr höre, ist es ein pures Vergnügen. Das sind so die zwei Leute, deren Kunst so gut und eigen ist, dass ich mich fragen muss, ob ich überhaupt auch ein Künstler bin oder nur ein Betrüger. Ich glaub das ist das höchste Kompliment, das ich ihnen geben kann.
Welchen Traum möchtest Du gerne noch erfüllt haben?
Doukpo: Ich möchte sicher noch ein paar Kunstaustellung machen und meine Kunst mit mehr Leuten teilen. Aber etwas Grösseres, was ein Traum von mir wäre, ist eine riesige Show zusammenzustellen mit all den Künstlern, die ich über die Jahre kenne gelernt habe. Musiker, Maler, Designer, Dichter, Fotografen, Filmmacher – alle zusammen in einer Show. Ich möchte nicht zu viel darüber erzählen, weil ich jetzt schon daran arbeite, das Realität zu werden zu lassen. Aber das wäre sicher ein Traum.
Mit wem würdest du gerne mal zusammenarbeiten?
Doukpo: Mit Noé Herzog – @fakolyjah_paint auf Instagra. Er ist so ein talentierter Künstler und ich mag sein Bilder so sehr. Ich weiss nicht genau wie ich mir das Zusammenarbeiten vorstellen kann, aber mit ihm würde ich gerne mal was machen.
zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.