Im Kultürchen, dem zmitz-Adventskalender, schauen wir dieses Jahr mal auf die Jungen in der Kultur. Wie sind sie zu dem gekommen, was sie machen? Und wieso machen sie das? Heute fragt zmitz nach bei Maler Mattania Bösiger.

Wer bist du, was machst du?
Mein Name ist Mattania Bösiger und ich bin Maler.

Wie sieht dein kulturelles Engagement genau aus – und kannst du davon leben?
In Basel habe ich zusammen mit zwei Freunden ein Atelier, wo wir in den verschiedenen Bereichen der Grafik, Illustration und der bildenden Kunst arbeiten. Momentan lebe ich zu einem grossen Teil von meiner Kunst und mach hier und da noch kleinere Auftragsarbeiten im Bereich Illustration und Ausstellungskonzept.

Wie sieht dein (kultureller) Werdegang aus?
Nach der obligatorischen Schulzeit, absolvierte ich eine Lehre als Hochbauzeichner, was mein Interesse für Architektur weckte und bis heute immer wieder meine künstlerisches Schaffen beeinflusst. Danach hab ich den Vorkurs in Biel besucht und fing ein Jahr später in Basel ein Studium für Bildende Kunst an, das ich aber nach einem Jahr wieder abbrach. Dann war ich längere Zeit in der Museumsausstellung- und Messebauplanung tätig, hatte aber nebenbei immer ein Atelier, in dem ich malte. Nach und nach hat sich dann der Schwerpunkt verschoben und das Atelier wurde immer wichtiger.

Was sind deine aktuellen Projekte? Womit beschäftigst du dich aktuell?
Mein letztes Projekt, war eine Serie von Gemälden, in denen ich mich mit dem Thema Raum und Raumgefühl auseinandersetzte. Dabei ging es mir um die Erweiterung von Raum ins Digitale. Wie sich digitaler und nicht digitaler Raum zueinander verhalten, wo wir Grenzen ziehen und wie sich die beiden Realitäten gegenseitig beeinflussen. Momentan bin ich gerade wieder in einer Zwischenphase, das heisst: Viel ausprobieren da meine Arbeitsweise sehr prozessorientiert ist, aber auch recherchieren, mich in gewisse Themen vertiefen.

Wo siehst du dich in 20 Jahren (kulturtechnisch)?
Ziemlich sicher am Malen. Was und wie kann ich nicht sagen, aber ich wäre schwer enttäuscht, wenn die Bilder immer noch gleich aussehen würden. 🙂

Welche Kulturanlässe besuchst du selber in deiner Freizeit?
Aufgrund von Corona momentan eigentlich keine mehr. Sonst bin ich viel in Museen und besuche Kunstausstellungen, ab und zu an einem guten Konzert und oft mit Freunden in Bars anzutreffen.

Welchen Traum möchtest Du gerne noch erfüllt haben?
Für mich ist es schon sehr wertvoll, so viel Zeit in die Kunst investieren zu können und jeden Tag in meinem Atelier zu arbeiten – und ich wünsche mir, dies auch weiter hin tun zu können. Aber natürlich würde ich auch gerne noch mehr Ausstellungen realisieren und so mit meinen Arbeiten an die Öffentlichkeit gelangen.

Von welchem Erlebnis wirst du mal deinen Enkeln erzählen?
Da gibt es glaub ich Viele, gerade weil wir uns auch in so spannenden, sich stetig ändernden Zeiten befinden – und ich hoffe, dass da auch noch viele Erlebnisse dazu kommen.

Was wolltest du schon immer mal machen, hast dich aber nicht getraut?
In meinen Arbeiten versuche ich mich fortlaufend weiterzuentwickeln, es ist ein stetiger Kampf gegen sich selber. Ich versuche nicht an Sachen festzuhalten und zu schauen, was die Bilder brauchen, somit ist es ein anhaltender Prozess von «sich getrauen». Und da gibt es ganz viele Sachen die ich mich schon getraut habe, aber auch viele, die noch kommen.

Mit wem würdest du gerne mal zusammenarbeiten?
Da gibt es viele Leute aus meinem Umfeld, mit denen ich gerne noch Projekte realisieren möchte. Oft ist das Problem mehr eine Zeitfrage.

Infos zu Mattania Bösiger findet ihr hier.

Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.