Gesucht hat Bloggerin Dominique Niklaus im Wald Pilze, gefunden hat sie angemalte Steine. Und ist dadurch einem Trend begegnet, den sie eigentlich noch ganz okay findet.

Neulich war ich im Wald am Trollen, oder Waldbaden, wie es nun so schön heisst. Eigentlich bin ich auf der Mission Steinpilze suchen, bin aber gänzlich untalentiert, drei habe ich dieses Jahr gefunden, drei kleine und angefressene, da lohnt es sich kaum den Herd anzuschmeissen. Trotz mangelnden Talents macht es Spass sich im Herbstwald zu verlieren, den Geräuschen zu lauschen und über Stock und Stein zu klettern.

Dabei bin ich über einen besonderen Stein gestolpert, bemalt mit dem Spruch «Geh deinen eigenen Weg». Und Flugs bin ich in einem mir bis dahin unbekannten Paralleluniversum. Auf der Rückseite des Steins wird darum gebeten, den Fund doch bitte in der Facebook-Gruppe CH-Rocks zu posten, man dürfe ihn behalten oder weiterreisen lassen. Natürlich bin ich neugierig, melde mich bei dieser Gruppe an, über 66’000 Mitglieder zählt sie schon. Ich poste meinen Stein und habe schon bald Kommentare und Likes, sogar von Freunden, die schon in dieser Gruppe sind.

Ich scrolle mich durch die Beiträge, da werden andere Fundstücke aus der ganzen Deutschschweiz gepostet, Steinkünstler jeden Alters zeigen ihre kleinen Kunstwerke, andere Fragen um Tipps zum Bemalen, welche Stifte das man da am besten braucht und ob die Steine lackiert werden sollten. Es ist eine Riesencommunity, voller positiver Vibes, bunter Farben und mit einer gemeinsamen Grundidee: Bemalte Steinchen verstecken um damit jemandem eine Freude zu bereiten. Diese Gruppe gibt es bereits über ein Jahr, aber besonders in diesen schwierigen Tagen finde ich die Idee einfach nur schön.

Mein Stein geht nun seinen eigenen Weg, ich habe ihn wieder versteckt, irgendwo im Wald, und er erfreut hoffentlich demnächst noch jemand anderen.

Weitere Infos zu CH-Rocks sind in diesem Artikel zu lesen: https://www.e-journal.ch/region/steinebemalen-im-trend/

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Mein Beitrag: https://www.facebook.com/groups/2418380371517458/permalink/3615062948515855

Was Dominique bringt, hat Hand und Fuss. Ab der eigenen Neugier überrumpelt, ist sie auch mal für Ungewohntes zu haben und scheut sich nicht, ihre Meinung kund zu tun. Vor einigen Jahren frisch nach Solothurn gezügelt, hat sie sich sofort in die Stadt und ihr Kulturleben verliebt. Sie bewahrt sich aber den Blick der Zugezogenen, der den komplett verblendeten Einheimischen manchmal abgeht. Und das ist gut so.