Bloggerin Dominique Niklaus hat das Buch «111 Orte im Kanton Solothurn – die man gesehen haben muss» unter die Lupe genommen. Ihrer Meinung nach ein Buch, das sehr gut als Ideenlieferant für kleine Reisen in die aktuelle Zeit passt.

Das mit dem Reisen ist momentan bekanntlich etwas schwierig, Home-Office ist wiederum angesagt. Doch nur drinnen hocken, schlug schon im Frühling aufs Gemüt, jetzt erst recht, in den dunkleren Monaten des Jahres. Was also tun? Ausflüge in der Region bieten sich geradezu an, vielleicht nicht zu den Hotspots, so doppeldeutig dieser Begriff im Moment auch ist, sondern Mal was Anderes besichtigen. Neues entdecken. Etwa den grossen Findling in Aeschi – resp. Steinhof – bestaunen. Einen Ausflug zum Schlachtdenkmal in Gempen planen. Oder doch einfach über Mittag zum Touringhaus an der Bielstrasse spazieren.

 

Der Kanton Solothurn hat viele weniger bekannte und dennoch besondere Orte. 111 um genau zu sein. 222 um noch genauer zu sein. So viele haben nämlich Christof Gasser und Barbara Saladin im neu erschienenen Buch «111 Orte im Kanton Solothurn, die man gesehen haben muss» zusammengetragen. Im Vordergrund stehen Orte, die weniger populär sind als die Verenaschlucht oder St. Ursen-Kathedrale. Aber dennoch nicht weniger interessant. Wobei die populäreren Orte im Buch schon auch ihre Erwähnung finden, in Nebensätzen oder als Tipp. Zu jedem Ort gibt es nämlich einen zusätzlichen Tipp, was in der Nähe sonst noch spannend ist.

Gewiss, so eine Auswahl an Orten ist sehr subjektiv, aber nach der doch eher kritischen Lektüre, etlichen Notizen, was ich demnächst alles noch anschauen möchte, und bei den «ah, da war ich auch schon mal», und «oh, schade, nur als Tipp drin», habe ich eigentlich alle meine persönlichen Hotspots (sorry, schon wieder), also sagen wir halt Geheimtipps, im Buch wiedergefunden. Und eben noch vieles mehr.

Das Konzept des Buches ist bestechend, auf einer Seite wird der Ort beschrieben, auf der anderen Seite ist ein Bild dieses Ortes zu sehen. Und hier sehe ich auch das einzige Manko des Buches. Die Autor*innen haben die meisten Bilder selber gemacht. Das sieht man, jedenfalls ich, leider auch. Ortsschilder finde ich mässig spannend, und auch sonst fehlt mir oft der Wow-Effekt, den ich im Insta-Zeitalter doch erwarte.

Apropos Autor*innen, Christof Gasser schreibt sonst Krimis, die in Solothurn spielen, Barbara Saladin ist ebenfalls (Krimi-) Autorin und hat das Pendant zu diesem Buch über den Kanton Baselland geschrieben.

Infos zum Buch findet man hier und hier.

Was Dominique bringt, hat Hand und Fuss. Ab der eigenen Neugier überrumpelt, ist sie auch mal für Ungewohntes zu haben und scheut sich nicht, ihre Meinung kund zu tun. Vor einigen Jahren frisch nach Solothurn gezügelt, hat sie sich sofort in die Stadt und ihr Kulturleben verliebt. Sie bewahrt sich aber den Blick der Zugezogenen, der den komplett verblendeten Einheimischen manchmal abgeht. Und das ist gut so.