Grosse Namen auf einer kleinen Bühne. Dies ist im Keller des Kulturausschuss‘ Gerlafingen möglich. Blogger Ruedi Stuber kennt den Keller und den Ausschuss bestens und hat sich mit dem Präsidenten Ruedi Bürki unterhalten.

Wer gut hinschaut, sieht die Wegweiser. Dort, wo man landet, würde niemand ein Kleintheater vermuten: dicht gedrängte Schrebergärten dominieren die Szenerie.

Der Kulturkeller liegt in im Untergeschoss des Kindergartens Kirchacker, in einem ehemaligen Luftschutzkeller. Es bietet in virenfreien Zeiten rund 100 Personen Platz. Der Raum – das ist ein Handicap – ist nur gerade 2.17 Meter hoch. Jongleure, Theaterkulissen und Pedro Lenz tun sich schwer damit.  Deshalb braucht es bloss einen Hüpfer, um auf die Bühne zu kommen. Treppchen ist keines nötig.

Finanziell unterstützt wird der Kulturkeller von seiner Trägerschaft: der Gemeinde Gerlafingen. Und betrieben wird er seit fast 50 Jahren vom Kulturausschuss, einer autonomen Kommission der Gemeinde, die fast in der gleichen Besetzung seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Die Kontinuität hat zur Folge, dass das Publikum – Alter ungefähr 40 plus – den Geschmack der Theaterbetreiber kennt, schätzt und ihm vertraut. Beweis dafür sind die vielen Kulturkarten, die man zu einem Fixpreis kauft: eine Art Gerlafinger Kleinkunst-GA. Einheimische, die etwas auf sich halten, tragen ihre Kulturkarte stets auf sich.

Die Kulturausschuss-Mitglieder (auf dem Foto oben: Denise Hug, Matthias Graf, Vreni Bürki,  Erich Müller, Hans Meier, Beatrice Meier, Ruedi Bürki, Gabi Ledermann) wählen den Grossteil ihres Programms im April an der Künstlerbörse Thun aus. Dort geben sich Künstler aus dem In- und Ausland ein breitgefächertes Stelldichein. – Ein Mekka für Kleinkunstfans! Das Kulturkeller-Programm – das sind um die 12 Produktionen pro Saison – wird jedes Jahr mit regionalen Künstlern angereichert. Der Mix aus Comedy, Liedermachern und a-cappella-Gruppen kommt bei den Besuchern gut an. Ursus und Nadeschkin, Bodo Wartke, Massimo Rocchi und Polo Hofer waren schon zu Gast.

Auf die Frage nach Highlights erwähnt Ruedi Bürki, Kulturausschuss-Präsident das 40-Jahr-Jubiläum: Ein 12 Stunden-Programm mit Livemusik nonstop im Kindergarten-Garten hinter dem Kulturkeller. Er verschweigt dabei bescheiden, dass der Kulturausschuss 2012 mit dem Preis für Kulturvermittlung des Kantons Solothurn ausgezeichnet worden ist. Ein Zeichen der Wertschätzung für eine Institution, um welche Gerlafingen weitherum benieden wird.

Wer den Keller sucht, folgt den Wegweisern. – Und wer ihn gefunden hat, findet ihn gut.

Infolge der COVID-19 Situation werden die Anlässe des Kulturausschuss Gerlafingen nicht im Kulturkeller sondern im Gemeindebau (ehemaliges Feuerwehrmagazin) an der Längmattstrasse 6 durchgeführt. Nähere Informationen gibts hier.

Wie erwähnt, kennt Blogger Ruedi Stuber der Kulturkeller und den Kulturausschuss Gerlafingen selbst bestens, von vielen Auftritten und als Gast. Die Redaktion hat das obige Foto von ihm ausfindig gemacht, das ihn am 23. März 1979 bei einer musikalischen Lesung mit Ernst Burren zeigt. 🙂

Allgemeine Infos zum Kulturausschuss: http://kulturausschuss.ch/

Ruedi, der heimliche Spiritus rector von zmitz. Denn es gibt nichts, was der längstjährige Kulturtäter und Musiker nicht kennt. Haben die Jungspunde im Team eine Idee, Ruedi weiss, wer mehr Infos hätte oder wen man einbeziehen sollte. Und im Zweifelsfall sind die damals auch bei ihm zur Schule gegangen. Der bekennende Kleinkunstliebhaber ist ganz gross, wenn es um das hiesige Kulturschaffen geht.