«Schattenwasser» ist das zweite Buch vom Solothurner Autor Reto Koller. Der neue Roman sowie das Buch «Dunkelzeit» spielen im Norden Norwegens. Mit ein Grund, weshalb Bloggerin Lucilia Mendes von Däniken die Bücher unbedingt lesen musste.

Ich teile Reto Kollers Leidenschaft für die Schönheit Norwegens. Im Gegensatz zu ihm, kenne ich aber fast nur den norwegischen Sommer und somit die Zeit der Mitternachtssonne. Nur bei meinem ersten Besuch in Tromsø, konnte ich das erleben, was unter anderem die Faszination des norwegischen Winters ausmacht: Die tanzenden Nordlichter.

Es ist die Zeit der Polarnacht, die es Reto besonders angetan hat: Das Licht, die Ruhe, die unglaublichen Farben – aber eben auch die Dunkelheit, die manchmal erdrückend wirken kann. Genau diese Stimmungen sind auch die Grundlage seiner Bücher. Ging es in «Dunkelzeit» um übernatürliche Erscheinungen, so führt das neue Buch «Schattenwasser» die Leserschaft in die Abgründe der menschlichen Tragödien. Die Geschichte ist schwer – ja, sogar manchmal schwer zu ertragen. Sie hat mehrere Erzählstränge, die aber rasch zusammenfliessen. Einerseits ist da Ørjan Aasen, dessen Leben durch einen schlimmen Unfall eine bittere Wendung genommen hat. Und andererseits ist da Ella, eine alte Frau, die zurückgezogen lebt und durch eine zufällige Begegnung grosses Vertrauen zu Ørjan fasst. Nach und nach erzählt sie ihm die Geschichte ihrer Kindheit, die so voller Misstrauen, Angst, Gewalt, Kummer und Korruption ist, dass man manchmal das Buch weglegen muss. Und es dann doch immer wieder zur Hand nimmt, weil die Geschichte einem nicht loslässt. «Schattenwasser» ist aber nicht nur ein düsterer Roman, sondern immer wieder blitzt da ein Gefühl von Hoffnung und Licht auf.

Vielleicht passt das Buch jetzt nicht ganz in denSommer. Aber wer die mystische Stimmung und die Rauheit skandinavischer Geschichten mag, dem sei das Buch wärmstens empfohlen.

Die Bücher von Reto Koller kann man hier kaufen:

https://www.buchhaus.ch/de/buecher/belletristik/schweizer/detail/ISBN-9783750434851/Koller-Reto/Schattenwasser

Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.