Zu erklären, wieso zmitz-Blogger Fabian Gressly aktuell grad von Schlössern und Burgen angetan ist, würde hier zu weit führen. Kurz: Es liegt an seinem Netflix-Konsum. Aber auch ohne den hätte er einen Blick auf Schloss Wartenfels bei Lostorf geworfen. Das geht nämlich trotz «zu».

Es ist ja irgendwie paradox… Da strahlt die Sonne vom wolkenlosen Himmel, das Wetter ist warm, die Vögel zwitschern unbehelligt von Umgebungslärm. Ideal für einen Ausflug in die erwachende Natur. Nur eben: Lockdown! Zuhause bleiben! Und wenn das nicht, so kann man doch nirgends hin, denn die potenzielle Ausflugsdestination ist geschlossen. Gut: Wäre der Lockdown nicht, hätten wir nicht so viel Zeit und würden uns nicht so nach Aktivitäten sehnen, aber das ist ein systemimmanentes Problem, das sich nicht lösen lässt…

Wie auch immer… Eigentlich hätten wir also Musse, all die schönen Ausflugsorte des Kantons zu entdecken. Zumindest für unsereiner im oberen Kantonsteil ein weitgehend unbekanntes Juwel ist Schloss Wartenfels in Lostorf. Im 13. Jahrhundert war das Schloss Wohnsitz der Herren von Wartenfels, einer alten, im 14. Jahrhundert ausgestorbenen Adelsfamilie. Danach unterstand die Herrschaft den Habsburgern. Nach ein paar Wechseln ging das Schloss 1458 an Heinrich IV. von Bubenberg, einen – richtig geraten! – Berner. 1465 verkaufte Adrian, Heinrichs bekanntester Familienvertreter, das Schloss an die Stadt Solothurn, die fortan den Landvogt dorthin schickte. Im 17. und 18. Jahrhundert errichteten die seinerzeitigen Besitzerfamilien Aregger, Greder und Grimm Anbauten, welche die Burg zum Schloss machten. Heute gehört das Schloss dem Kanton Solothurn, der es gemeinsam mit der Stadt Olten und der Einwohnergemeinde Lostorf als Stiftung führt. Auf dem Schloss finden regelmässig Kulturveranstaltungen statt, wenn Corona dem nicht grad einen Strich durch die Rechnung macht…

Soviel zur Geschichte, damit auch wir hier oben im Kanton was gelernt haben. Nun aber dazu, wie ihr Schloss Wartenfels in Zeiten des Zuhausebleibens zu euch holen könnt. Einerseits hat die Stiftung auf der Website des Schlosses einen virtuellen Rundgang aufgeschaltet. Über diesen Link kommt ihr aufs Schloss und könnt euch dort umsehen und die atemberaubende Sicht ins Mittelland bewundern (Gut, das AKW Gösgen stört bisschen, aber jä nu…) Der Rundgang bietet auch die Möglichkeit, viele der ausgestellten Objekte genauer anzuschauen – leider ohne Beschrieb. Dafür gibt’s beim Eingang in den Treppenaufgang viele Infos zu Schloss, Bewohner und Ausstattung. Höher hinaus – etagenmässig – kann man hingegen nicht. Jedenfalls virtuell nicht, denn der Rundgang endet hier. Aber das ist aus zwei Gründen gut: So besucht man das Schloss vielleicht trotzdem mal «live». Und zweitens braucht ihr hier noch eine halbe Stunde für einen anderen Blick aufs Schloss: SRF-Moderatorin Katharina Locher war am Sonntag (nein, vermutlich früher und wohl letztes Jahr, aber am Sonntag wurde die Sendung gezeigt) auf Schloss Wartenfels und liess sich in der Sendung «Hinter den Hecken» (oben ein Screenshot aus der Sendung) von Gärtner Stefan Bernhard den Schlossgarten zeigen:

 

zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.